Yoga zum Eintauchen

Yoga beruht auf einer jahrhundertealten Tradition und wird stetig weiterentwickelt. So existieren mittlerweile rund 130 geschützte Yogavarianten. Hatha, Kundalini, Vinyasa, Ashtanga sind die bekanntesten. Dabei folgt ein Trend dem nächsten – von den Klassikern wie Hatha bis hin zu verrückten Neuerscheinungen wie Ziegen-Yoga. Da kann man leicht den Überblick verlieren. Yoga-Einsteiger sehen sich mit vielen Fragen konfrontiert. Jessica Fink ist Yogalehrerin und Sprecherin des Berufsverbands der Yogalehrenden in Deutschland (BDY).

Sie rät: „Einsteiger sollten sich vorher klar machen, warum sie überhaupt Yoga machen wollen.“ Jeder Stil habe nämlich einen anderen Schwerpunkt. „Der eine Stil ist meditativer, der andere sportlicher. Es gibt Yoga-Arten, in denen überlieferte Reihen geübt werden, und Arten, in denen die Übungsabfolgen vom Kursleiter selbst konzipiert werden.“

Yoga ist immer in Entwicklung

Wer einen körperlich fordernden Stil sucht, der kann unter anderem Hatha-Yoha, Ashtanga-Yoga oder Iyengar-Yoga ausprobieren. Raja-Yoga und Jnana-Yoga dagegen sind zum Beispiel eher meditativ ausgerichtet“, sagt Dr. Hedwig Gupta. Sie ist Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Yogatherapie (DeGYT). Aber warum gibt es überhaupt so viele unterschiedliche Stile? Die meisten Stile im Westen haben sich aus dem Hatha-Yoga entwickelt. Es gibt nicht die eine Art, Yoga zu praktizieren. Yoga ist immer in Entwicklung. Wer mit dem Yoga beginnt, sollte sich davon aber nicht abschrecken lassen. Auf den Lehrer kommt es an, sagen die Experten. Eine der wichtigsten Aufgaben des Yogalehrers ist es, Fehlhaltungen zu korrigieren und Verletzungen zu vermeiden. Das geht nur persönlich. Für erfahrenere Schüler, die bereits zu Hause üben und auf der Suche nach neuen Übungen sind, sind Bücher und Videos dagegen eine gute Sache.

Mehr Yogastile als Teesorten

Wichtige Fragen sollte man am Anfang klären: Lieber sportlich oder spirituell? Haben Sie Rückenschmerzen oder suchen Sie eine Ergänzung zu anderen Sportarten? Oder wollen Sie einfach was Neues ausprobieren.? Spirituell, sportlich, meditativ, körperlich oder akrobatisch – finden Sie heraus, welcher Stil am besten passen könnte.

Hatha Yoga: für Anfänger und traditionsbewusste Yogis. Hatha Yoga gehört zu den populärsten Yogarichtungen weltweit. Viele weitere Stile leiten sich von der traditionellen Lehre ab. Hatha Yoga steht für einen langsamen, kraftvollen Wechsel einzelner Haltungen. Atemübungen und Meditationen runden eine Hatha Stunde ab.

Yin Yoga: Anfänger und Sportler, die an ihrer Mobilität arbeiten wollen, ist ruhig und passiv. Beim Yin Yoga hält man die verschiedenen Posen bis zu zehn Minuten. Passives Stretching statt dynamischer Flow steht hier im Fokus. Es geht darum, sich in den Asanas fallen zu lassen und komplett zu entspannen. Der Atem soll frei fließen und der Yogi ganz bei sich und seiner inneren Ruhe ankommen.
Ashtanga Yoga: für Fortgeschrittene, dynamisch und intensiv. Ashtanga Voga gilt als der härteste Yogastil – zurecht, denn er ist dynamisch und körperlich sehr fordernd. Asanas aus dem Hatha Yoga werden zu einem Bewegungsfluss zusammengefasst und mit dem Atem synchronisiert. Das Besondere: Jeder Schüler übt in seinem Tempo und in seiner Intensität.

Andere Varianten auf der Matte

Kundalini Yoga: für Anfänger und spirituelle Yogis, dynamisch und behutsam: Kundalini Yoga ist eine dynamische Yoga-Form, die Chanting, Atemübungen, Meditation und Asanas verbindet. Ziel ist es, Blockaden zu lösen und Energien frei fließen zu lassen. Der Yogastil ist körperbetont und spirituell ausgerichtet – Yogis eröffnet er einen Weg der Transformation.

Vinyasa Yoga: Anfänger und Fortgeschrittene, dynamisch und fließend. Beim Vinyasa Yoga werden die Bewegungen mit der Atmung synchronisiert – ein dynamischer Flow, der den Körper fordert und den Geist beruhigt. Es gibt keine vorgegebenen Abfolgen der Asanas, so dass jede Stunde anders gestaltet ist. Die Praxis ist abwechslungsreich und körperbetont.

Jivamukti Yoga: für spirituelle und fitnessaffine Yogis, modern und fließend. Jivamukti Yoga verbindet schweißtreibende, dynamische Übungsabfolgen mit Musik, dem Singen von Mantren und Meditation. Hinter dem ganzheitlichen Konzept steht der Gedanke des Mitgefühls – für sich selbst und seine Umgebung. Der Yogastil eröffnet Wege des körperlichen, mentalen und spirituellen Wachstums.

Aerial Yoga: für Anfänger und solche, die ihre Mitte stärken wollen, spielerisch und ruhig. Aerial Yoga ist Yoga im Tuch und kombiniert Pilates-, Ballett- sowie Gymnastikelemente. Beim Training in den bunten Trapeztüchern, die von der Decke hängen, führt man die Asanas frei schwebend aus – zum Teil sogar kopfüber.

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