Autorin: Anne Klein
Die richtige Hausapotheke
Beim Thema Hausapotheke sind die Lagerorte so abenteuerlich wie ihre Inhalte: Nachttischschublade, Schuhkarton, Küchenschrank. Außer Fieberthermometer und Verbandszeug sollte der heimische Medizinschrank Medikamente gegen Fieber, Schmerzen und Erbrechen bereithalten. Fieber am Wochenende, plötzliches Erbrechen in der Nacht, Durchfall oder kleinere Verletzungen im Alltag – wir haben für Sie die Medikamente zusammengestellt, die Sie zu Hause wirklich brauchen.
Ein schneller Griff zu den entsprechenden Medikamenten oder Verbandsmaterial ist jetzt besonders wichtig. Eine gut sortierte, sinnvoll zusammengestellte Hausapotheke kann in solchen Momenten eine wahre Hilfe sein und helfen, mögliche Folgebeschwerden einzudämmen. Die Hausapotheke ist aber nicht nur der ideale Aufbewahrungsort für Erste Hilfe-Produkte, sondern auch für Medikamente, die Sie permanent einnehmen müssen. Damit Ihre persönliche Hausapotheke optimal auf die Bedürfnisse aller in Ihrem Haushalt lebenden Personen abgestimmt werden kann, sollten Sie sich auf jeden Fall vorab von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten lassen. Folgende Dinge sollten auf keinen Fall in Ihrer Hausapotheke fehlen:
Medikamente zur inneren Anwendung
- Schmerztabletten
- fiebersenkende Medikamente
- Erkältungsmittel wie Hustenlöser, Nasensprays bei Schnupfen, Halspastillen
- Mittel bei Verstopfung bzw. Durchfall und Magenverstimmung
- krampflösende Zäpfchen
- Elektrolytlösungen bei hohem Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten wie Natrium und Kalium bei Erbrechen oder Durchfall
Medikamente für äußere Anwendungen
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Gel für Insektenstiche und Sonnenbrand
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Wund- und Desinfektionsmittel für kleinere Verletzungen
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Salben bei Prellungen und Verstauchungen
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Brand- und Wundsalbe
Verbandsmaterial
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Verbandmull
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Mullbinden
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selbsthaftende, elastische Binden
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sterile Kompressen
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Heftplaster
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sterile Brandwundenverbandspäckchen
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Blasenpflaster
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Dreieckstuch
Weitere sinnvolle Bestandteile
- Verbandsschere
- Sicherheitsnadeln
- Fieberthermometer
- Einweg-Handschuhe aus Latex
- Wärmflasche
- Telefonnummern für den Notfall
- Polizei und Feuerwehr
- Nächstgelegenes Giftnotfallzentrum
- Notarzt, Krankenwagen
- Ihren Arzt, Ihren Kinderarzt, Krankenhaus
- Ihre Apotheke
- Vertrauenspersonen, die im Notfall zu benachrichtigen sind
Übersicht behalten
Um die Übersicht in Ihrer Hausapotheke nicht zu verlieren, ist es wichtig, dass alle Packungsbeilagen zusammen mit den entsprechenden Medikamenten verwahrt werden. Ebenso hilfreich, wenn Sie auf der Packung notieren, wie hoch die Dosierung, für wen das Medikament und für welche Krankheit es bestimmt ist. Etwa jedes halbe Jahr sollten Sie Ihre Hausapotheke kontrollieren und abgelaufene Medikamente zurück in die Apotheke bringen. Dies gilt auch für Medikamente, deren Haltbarkeitsdatum zwar noch nicht verstrichen ist, sich jedoch die äußerliche Form verändert hat. Einige Medikamente wie Augentropfen dürfen nach Anbruch nur eine bestimmte Zeit verwendet werden. Notieren Sie sich deshalb am besten das Datum, an dem Sie das Medikament geöffnet haben. Vermeiden Sie, dass die Medikamente direktem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Lagern Sie die Hausapotheke trocken, dunkel und kühl. Bitte nicht im Badezimmer aufbewahren. Da ist es zu feucht. Am besten deponieren Sie die Hausapotheke kindergesichert in einem trockenen und kühlen Raum wie zum Beispiel dem Schlafzimmer. Auch Flur oder Abstellkammer eignen sich dafür.
Übersichtlicher als in einer Krimskrams-Kiste sind Medikamente in einem stabilen und abschließbaren Medizinschrank aufgehoben. Suchen Sie sich hier einen kindersicheren Ort, damit die kleinen bunten Pillen nicht als Naschwerk oder Spielzeug dienen. Ideal sind abschließbare Schränkchen, die es auch in Apotheken zu kaufen gibt.
Verschreibungspflichtige Arzneien wie zum Beispiel Blutdruckmittel oder Opiate gehören nicht in die Hausapotheke. Sie darf ausschließlich der Patient einnehmen, dem der Arzt sie verschrieben hat. Die Hausapotheke wird in der Regel von mehreren Personen genutzt. Eine Verwechslung könnte dramatische Folgen haben. Nach Ende der Therapie sollten rezeptpflichtige Medikamente entsorgt und nicht weiter aufbewahrt werden. Übrigens haben auch Tierarzneien sowie Reinigungsmittel oder Chemikalien nichts in der Hausapotheke zu suchen.