Autorin: Anne Klein

Superfood Algen

Die Blaualge Spirulina soll das Altern verlangsamen, die Abwehr stärken und sogar Krebs vorbeugen. Doch was kann das angebliche Super-Food tatsächlich – ob als Pulver oder Tablette? Chia-Samen, Acai-Beere, Matcha-Tee – die Liste der Super-Foods, denen fast wundersame gesundheitsfördernde Effekte nachgesagt werden, ist bereits ziemlich lang. Nichtsdestotrotz kommt aus Kalifornien gerade der nächste Hype: Spirulina. Dabei handelt es sich um eine Gattung der früher oft Blaualgen genannten Cyanobakterien, die zu den ältesten Lebewesen auf der Erde gehören. Flamingos ernähren sich schon immer davon und neuerdings auch die Promis. In Deutschland wird das Nahrungsergänzungsmittel vor allem als Pulver und in Tablettenform verkauft. Stärkt Spirulina das Immunsystem? Beworben wird Spirulina als das eiweißreichste Lebensmittel überhaupt, dass das sich zudem durch seinen hohen Gehalt an Vitaminen – vor allem aus dem B-Komplex – Betacarotin, Eisen, Kalium, Selen, Magnesium und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen wie Chlorophyll auszeichnet. Diese Substanzen sollen für mannigfaltige positive Wirkungen verantwortlich sein. Spirulina verlangsame Alterungsprozesse, stärke das Immunsystem und schütze so vor Virusinfektionen und Krebs. Zudem könnten die Algen-Präparate allergische Reaktionen abmildern, die Blutfettwerte verbessern, den Blutdruck senken und so die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Doch was ist wirklich dran an diesen Verheißungen? Ernährungswissenschaftler sind eher realistisch: Aussagekräftige, wissenschaftliche Studien, die gesundheitsfördernde Effekte beim Menschen belegen, gäbe es kaum.

Aus dem Meer

Was bei den Asiaten schon ewig auf dem täglichen Speiseplan steht, erobert erst jetzt so langsam die europäische Küche. Die Alge aus dem Meer ist auf dem Vormarsch. Während die Asiaten schon seit Jahrtausenden sowohl in der Küche als auch in der Medizin auf Algen setzen, kennen wir das Meeresgemüse bisher nur vom Sushi. Algen in Lebensmitteln waren für uns vor einigen Jahren noch undenkbar und sind auf dem Teller noch immer ein eher unbekanntes und neues Phänomen. Doch neben Sushi findet man das grüne Meeresgemüse immer häufiger als Nahrungsergänzung und als Zusatz in verarbeiteten Lebensmitteln. Die einen schreiben Algen eine gesundheitsfördernde Wirkung zu, die anderen sehen in ihnen einen weiteren wichtigen Schlüssel zur künftigen Sicherung der Welternährung. Algen passen tatsächlich zu sehr vielen Gerichten. Für alle, die sich gerne Eier zum Frühstück oder Abendessen zubereiten, ist das Algen-Omelette ein ideales Gericht und liefert ganz viele gesunde Nährstoffe. Algen sind eine gute Quelle für pflanzliches Eiweiß. Sie enthalten viele Vitamine, darunter A, C, und E. Die sind wichtig für die Starkung des Immunsystems. Sie besitzen außerdem viele Antioxidantien.
Und Omega-3-Fettsäuren, die dafür sorgen, Entzündungen zu bekämpfen. Omega-3-Fette halten nicht nur die Blutgefäße gesund, sondern dienen auch als „Nahrung“ für das Gehirn. Es gibt etwa tausend verschiedene Algenarten, die in der traditionellen asiatischen Medizin schon seit Jahrtausenden genutzt werden. Sie haben eine antibakterielle Wirkung, sind gut für unsere Abwehrkräfte und senken aufgrund ihres hohen Jodanteils den Cholesterinspiegel. Zum Verzehr werden vor allem Grün-, Rot- und Braunalgen verwendet, die reich an hochwertigem Eiweiß und wertvollen Nähr- und Mineralstoffen wie Kalzium, Eisen und Phosphor sind. Sie haben außerdem kaum Fett und wenig Kalorien.