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Werbebeitrag Teil 1 von 3/ Autor Peter M. Crause

Glutenfreie Ernährung

Gluten ist ein Protein, das in Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste vorkommt. Es besteht aus den Untereinheiten Gliadin und Glutenin, die beim Vermischen von Mehl mit Wasser eine elastische Struktur bilden. Diese Eigenschaft macht Gluten besonders wichtig für die Herstellung von Brot und Backwaren, da es für die typische Konsistenz und das Volumen sorgt und Teigen ihre Dehnbarkeit und Stabilität verleiht. Für die meisten Menschen ist Gluten harmlos, doch es kann bei bestimmten Personen schlimme Beschwerden verursachen. Es braucht also zunächst eine korrekte Diagnose. Die gute Nachricht: Wer glutenfrei essen muss, findet inzwischen glutenfreie Produkte, sogar in hochwertiger Bio-Qualität und mit gutem Nährstoff- und Ballaststoffgehalt – in vielfältiger Art in Reformhäusern und Bio-Läden, in Supermärkten und Online-Shops. Vom Brot über Brötchen, Pizza-Boden und Muffin gibt es inzwischen ein breites Angebot, das Lust auf Essen und mehr Lebensqualität macht.

Das ist Zöliakie

Die Zöliakie ist eine chronische Erkrankung, die bei entsprechender genetischer Veranlagung sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten kann. Es besteht eine lebenslange Autoimmun-Reaktion gegenüber dem Klebereiweiß Gluten. In besonderem Maße ist der Dünndarm betroffen. Der menschliche Dünndarm erstreckt sich über eine Länge von drei bis sechs Metern und spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe. Die Oberfläche des Dünndarms ist durch Falten und Zotten stark vergrößert, was die Aufnahme von Vitaminen, Kohlenhydraten, Salzen, Wasser und Eiweißen ermöglicht. Bei Menschen mit Zöliakie reduziert sich diese Oberfläche jedoch erheblich, da die Zotten, die für die Nährstoffaufnahme unerlässlich sind, zurückgebildet werden. Eine Zöliakie kann jederzeit auftreten; es gibt jedoch zwei Altersstufen, in denen eine Häufung zu beobachten ist: in den ersten Lebensjahren sowie im Alter von ca. 40 Jahren. Sofern die Zöliakie bereits im frühen Kindesalter auftritt, können sich erste Anzeichen bereits kurze Zeit nach der ersten glutenhaltigen Nahrung wie bei Getreidebrei zeigen. Typische Symptome können starke Bauchschmerzen, ein aufgeblähter Bauch, Erbrechen und Durchfall sein. Auch Appetitlosigkeit und Stimmungsschwankungen können auftreten. Bei Kindern kann es in besonders schweren Fällen durch den Nährstoffmangel zu massiver Gewichtsabnahme und Entwicklungsstörungen kommen, die sogar den Verlust bereits erworbener motorischer Fähigkeiten, wie das Stehen oder Laufen, zur Folge haben können. Wenn sich Kinder nur langsam entwickeln oder die Pubertät verzögert einsetzt, könnte Zöliakie der Auslöser sein. Bei Erwachsenen sind die Symptome hingegen oft weniger eindeutig. Es gibt Sonderformen der Zöliakie, die sich nicht über die typischen Symptome im Verdauungstrakt zeigen. Ausgeprägter Eisenmangel, Kopfschmerzen und Zahnschmelzdefekte können ein Indiz sein. Es gibt auch eine Form der Zöliakie, die sich über die Haut äußert. Läuft die Erkrankung gänzlich unbemerkt ab, spricht man von einer stillen Zöliakie. Bei Personen, die bereits von einer Autoimmunerkrankung betroffen sind, z. B. Typ-1-Diabetes mellitus und bei den Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse wie Hashimoto, sollte immer eine Zöliakiediagnostik erfolgen. Das gilt ebenfalls für Angehörige von Zöliakie-Betroffenen. Bei der Diagnose werden zunächst Antikörper bestimmt. Zur gesicherten Diagnostik bei Erwachsenen ist eine Biopsie notwendig. Insgesamt ist etwa einer von 100 Menschen von Zöliakie betroffen, wobei die Dunkelziffer aufgrund der atypischen Formen sehr hoch ist.

Die einzige wirksame Behandlung besteht in einem lebenslangen Verzicht auf Gluten. Dies ermöglicht es der Dünndarmschleimhaut, sich zu erholen und ihre normale Oberflächengröße wiederzuerlangen. Bereits kleinste Mengen an Gluten können jedoch den Krankheitsprozess erneut auslösen. Daher ist es entscheidend, dass Betroffene die glutenfreie Diät konsequent und dauerhaft einhalten, um beschwerdefrei leben zu können. Wesentlich sind glutenfreien Lebensmittel, die eine Verunreinigung mit Gluten sicher ausschließen. Damit diese Sicherheit gewährleistet ist, gibt es eine offizielle glutenfrei-Zertifizierung. Produkte, die nach dem europäischen AOECS-Standard geprüft sind, können unter Lizenz das Zeichen der durchgestrichenen Ähre tragen. Hier ist allerdings darauf zu achten, dass es sich um das Original-Zeichen handelt und nicht um eine Abwandlung. Wer von Zöliakie betroffen ist, MUSS sich also glutenfrei ernähren und sollte hierbei auf hochwertige Qualität – so natürlich wie möglich – achten, was man an kurzen verständlichen Zutatenlisten erkennt.