Asthma und Maske

Der Mensch atmet täglich im Schnitt 20.000 Mal ein und aus. Beim Ausatmen entweichen dabei je Atemzug durchschnittlich etwa 250 kleinste Wassertropfen aus Mund und Nase. Diese folgen der Luftströmung, schweben in der Luft und können sich in geschlossenen Räumen ansammeln. Da sie zudem Viren transportieren können, können Abstand halten sowie das Tragen von Atemschutzmasken helfen, Infektionen vorzubeugen. Asthmatiker oder COPD-Patienten aber stellt die Maskenpflicht oftmals vor ein Problem, denn das Atmen fällt unter einer Maske schwerer. Hinzu kommt das individuelle Gefühl von Luftnot, welches die Angst vor dem Maskentragen verschärft.

Maskenarten

Maske ist nicht gleich Maske. Die höchste Schutzklasse bieten die sogenannten FFP2-/3-Masken. Diese zeigen tatsächlich eine antivirale Schutzwirkung, da sie selbst kleinste Partikel aus der Luft herausfiltern. Nachteil hierbei: Man atmet gegen einen Widerstand, dafür wird mehr Kraft benötigt. Letztlich zwar kein Problem für gesunde Menschen, aber bei Atemwegspatienten kann sich die bereits bestehende Angst vor Atemnot noch verschärfen. Im Gegensatz hierzu stehen die sogenannten »Commmunity-Masken«, die viele Menschen selbst herstellen sowie die chirurgischen OP-Masken. Bei diesen gibt es diesen Widerstand nicht, aber: Die Luftqualität unter diesen Masken sinkt. Auch solche Masken können für Asthmatiker oder COPD-Patienten zum – zumindest – subjektiven Problem werden.

Richtig aufsetzen

Wie gut Masken funktionieren, das hat Dr.-Ing. Robinson Peri von der Technischen Universität Hamburg erforscht. Strömt Atemluft durch das Filtermaterial, entfernen selbstgemachte Stoffmasken zwar nur rund 40 Prozent der Virus-transportierenden Tröpfchen. Aber industrielle Filtermaterialien, wie sie beispielsweise in FFP3 Masken verwendet werden, können zuverlässig 99 Prozent der Tröpfchen abfangen. »Diese Werte werden jedoch nur erreicht, wenn die Maske passgenau am Gesicht sitzt. Weist eine Atemschutzmaske also Lücken an Nase oder Wangen auf, strömen bei einer Spalthöhe von mehr als einem Millimeter bis zu 75 Prozent der Tröpfchen ungefiltert hindurch und die Maske bietet keinen wesentlichen Schutz mehr. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, wie die Dichtung der Maske entworfen werden muss, damit diese auch die gewünschte Schutzwirkung bietet«, so Peric weiter.

An der Arbeit

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) empfiehlt für Mund-Nase-Bedeckungen (MNB) bei mittelschwerer körperlicher Arbeit eine Tragedauer von zwei Stunden mit einer anschließenden Erholungszeit von 30 Minuten. Während der Erholungszeit geht es darum, die MNB abzulegen; eine Arbeitspause ist damit nicht gemeint. Bei leichter Arbeit ist auch eine Verlängerung der Tragedauer auf 3 Stunden möglich. In der betrieblichen Praxis ist es außerdem oft möglich, situationsbedingt für kurze Zeit die MNB abzunehmen, wenn der Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Personen gewährleistet werden kann. In diesen Fällen sollte in der Regel bereits eine ausreichende Erholung möglich sein. Und die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen geben Entwarnung. Es liegen aktuell keine Informationen vor, die belegen, dass das Tragen einer MNB aus textilem Gewebe die Atmung in einem gesundheitsgefährdenden Maße beeinträchtigt oder eine so genannte ›CO2-Vergiftung‹ auslösen könnte. Umgekehrt sehen die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung in MNB eine Maßnahme, das Risiko von Tröpfcheninfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 zu verringern, wenn der Mindestabstand nicht gewährleistet ist.

So können Sie sich befreien

Wenn Sie unter gesundheitlichen oder psychischen Einschränkungen leiden etwa durch Atemwegskrankheiten oder Herzkrankheiten und keine Maske tragen können, dann können Sie sich von der Maskenpflicht befreien lassen. In diesem Fall ist es Ihr Hausarzt, der Ihnen ein Attest ausstellen kann. Wichtig: Dieses müssen Sie dann immer bei sich führen und bei Bedarf vorzeigen. Nur mit einem solchen Attest ist es Ihnen erlaubt, im maskenpflichtigen öffentlichen Raum – etwa in Bus und Bahn oder beim Einkaufen – ohne Maske zu sein. Grundsätzlich empfehlen wir allen Atemwegserkrankten, viel Abstand zu weiteren Menschen zu halten und Menschenansammlungen zu vermeiden. Dies funktioniert auch beim Einkaufen, denn viele Supermärkte haben entweder einen Bringdienst organisiert oder packen die im Voraus von Ihnen bestellten Produkte zusammen. Diese können dann an einer gesonderten Ausgabe abgeholt werden.

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