Darmkrebs

Jährlich erkranken in Deutschland über 60.000 Menschen an Darmkrebs. Damit ist Darmkrebs in Deutschland – nach Lungenkrebs und Brustkrebs – die zweithäufigste Todesursache durch Krebs. Bei Frauen liegt Darmkrebs aktuell an dritter Stelle nach Brustkrebs und Lungenkrebs. Bei den Männern steht Darmkrebs an zweiter Stelle, nach Lungenkrebs und vor Prostatakrebs. Eine frühzeitige Vorsorgeuntersuchung kann diese lebensgefährliche Erkrankung in den meisten Fällen jedoch verhindern. Das gesetzliche Früherkennungsprogramm sieht bei Männern und Frauen deshalb ab dem 50. Lebensjahr regelmäßige Untersuchungen zur Darmkrebsvorsorge vor. Menschen mit erhöhtem Risiko sollten hingegen bereits in jungen Jahren an regelmäßige ärztliche Kontrollen denken.

Risikofaktoren

Alter und familiäre Vorbelastung sind die wesentlichsten Risikofaktoren gefolgt von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen – schwere entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sowie bestimmte Formen von Dickdarmpolypen, die als Vorläufer von bösartigen Darmtumoren gelten, steigern das individuelle Darmkrebsrisiko entscheidend. Es folgen Rauchen und Übergewicht als Risikofaktoren für Darmkrebs. Auch Bewegungsmangel, regelmäßiger Alkoholkonsum sowie eine ballaststoffarme Ernährung mit hohem Anteil an rotem Fleisch und Wurstwaren spielen eine große Rolle. Von einem familiär erhöhten Risiko spricht man, wenn es in einer Familie Fälle von Darmkrebs gibt. Bereits bei einem Fall haben alle direkten Verwandten (Eltern, Geschwister und Kinder) ein gegenüber der Normalbevölkerung ein um das zwei- bis vierfache höheres Risiko für diese Tumorerkrankung. Ist Darmkrebs bei einem Familienmitglied vor dem Alter von 60 Jahren aufgetreten, erhöht sich das Risiko direkter Verwandter, ebenfalls in einem jüngeren Alter an Darmkrebs zu erkranken; ebenso erhöht sich das Risiko direkter Verwandter, wenn bei einem Familienmitglied Darmkrebsvorstufen (Adenome/Polypen) erkannt wurden. Gibt es Fälle von Darmkrebs in mehreren Generationen, deutet dies auf das Vorliegen eines genetischen Risikos für Darmkrebs hin. Ein Solches lässt sich mehrheitlich allein durch die Familienanamnese belegen.

Gesunder Lebensstil kann das Risiko senken

Wer sich vor Darmkrebs zusätzlich schützen will, sollte vor allem auf eine ausgewogene Ernährung achten und Übergewicht vermeiden. Auch der Verzicht auf das Rauchen senkt das Darmkrebsrisiko und hat zudem einen positiven Einfluss auf die allgemeine Gesundheit. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein derartig gesunder Lebensstil das Risiko an Darmkrebs zu erkranken um ein Drittel senken kann. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko für die altersbedingte Entwicklung von Darmkrebs stetig an. Die Erkrankung kann jedoch auch in jüngeren Jahren auftreten. Spätestens ab dem 55. Lebensjahr ist etwa alle zehn Jahre eine Darmspiegelung sinnvoll. Diese, auch Koloskopie genannte, Methode ist die eigentliche Vorsorgeuntersuchung, da mit ihr bereits Polypen entfernt werden können. Immunologische Tests erkennen seit wenigen Jahren, ob sich im Stuhl der Blutfarbstoff Hämoglobin befindet. Dies dient als Hinweis darauf, ob ein Patient an Darmkrebs oder einer Darmkrebsvorstufe erkrankt ist. Auch wenn weiterhin die Darmspiegelung der Goldstandard in der Bestimmung von Darmkrebs ist, so sind doch die neuen und zuvor anzuwendenden Screening-Verfahren außerordentlich sinnvoll und hilfreich. Damit können Betroffene noch einfacher und verlässlicher erste Aussagen erhalten, die bei einem positiven Befund aber immer noch im Anschluss durch eine Spiegelung bestätigt werden müssen. Für Kassenpatienten ab 50 Jahren ist der immunologische Test als Früherkennungsuntersuchung zugelassen und wird von den Krankenkassen gezahlt. Ein Test, den kein Versicherter versäumen sollte.

Lebensmittel

Es gibt durchaus Lebensmittel, die eine Rolle bei Darmkrebs spielen. Dies hat auch die britische Gastroenterologie-Gesellschaft erst vor kurzem in einem Beitrag einer Fachzeitschrift erwähnt. Wer sein Risiko an Darmkrebs zu erkranken um 8 und sogar bis zu mehr als 50 Prozent senken möchte, der kommt um mehr Obst und Gemüse nicht umhin. Äpfel, Birnen, Blumenkohl, Broccoli, Erbsen, Karotten oder Spinat – all dies hilft dabei. Ballaststoffe sind gleichfalls wichtig. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte oder Leinsamen können laut dem Bericht das Risiko um 22 bis 40 Prozent senken. Speziell Lebensmittel, die reich an Magnesium sind, können einen positiven Einfluss haben. Magnesium findet sich in Nüssen, Sojaprodukten oder auch Hafer. Und auch Milch und Milchprodukte reduzieren das Risiko um bis zu 20%. Im Gegensatz hierzu erhöht der Konsum von rotem Fleisch das Risiko signifikant. Umso mehr man isst, desto höher das Risiko – bis zu 20 Prozent. Gleiches gilt für Alkohol, auch diesen sollten Sie stark reduzieren, das Rauchen sowieso.

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