Autorin: Anne Klein

Diese Lebensmittel stärken die Leber

Die Leber muss so einiges aushalten, denn sie entgiftet unseren Körper. Umso wichtiger ist es, sie mit einer bewussten Ernährung zu stärken. Als Organ-Schwergewicht von fast eineinhalb Kilogramm übernimmt die Leber im Körper einen bemerkenswerten Job. Sie baut Alkohol und Medikamente ab, steckt fettes Essen und Zucker weg und fungiert sogar als „Türsteher“ für unbekannte Substanzen, indem sie diese erst einmal einer Prüfung unterzieht. Die andere Seite der Medaille: Jeder dritte Deutsche hat eine Fettleber. Durch ungesunde Ernährung riskieren viele damit Leberzirrhose, Herzkrankheiten und Demenz. Dabei wäre die Leber ein echtes Regenerations-Wunder – mit dem richtigen Essen. Es gibt einige Lebensmittel, die schaden der Leber, andere stärken sie.

Darauf verzichten

Zur richtigen Ernährung in puncto Leber-Gesundheit gehört auch, gezielt bestimmte Lebensmittel zu meiden. Neben alkoholischen Getränken sind das auch zuckerhaltige und fettige Nahrungsmittel. In Deutschland leiden laut der Deutschen Leberstiftung rund fünf Millionen Menschen an einer Fettleber. Auf diese fünf Lebensmittel sollten Sie der Gesundheit zuliebe verzichten: Palmöl: Das billige und ökologisch umstrittene Speisefett, ist in fast allen Fertigprodukten, vor allem in Süßigkeiten, zu finden. Es besteht zu rund 80 Prozent aus gesättigten Fettsäuren und ist daher schädlich für die Leber. Rotes Fleisch: Wer sich massenweise Wurst, Schinken oder Speck auf seinen Teller lädt, riskiert ebenfalls eine Lebererkrankung. Zucker: Bei übermäßigem Konsum von zuckerhaltigen Essen oder auch Getränken, wie Softdrinks (Cola, Limonade und Co.), werden entzündliche Chemikalien (Zytokine) freigesetzt, Giftstoffe können nicht mehr richtig verarbeitet werden. Vitamin A: Der Körper kann nur eine begrenzte Menge an Vitamin A aufnehmen und verarbeiten. Überschüssiges lagert sich in der Leber ab – und hemmt dort die eigentlichen Organ-Prozesse. Paracetamol: Kaum ein Medikament passiert nicht die Leber. Dadurch wird das Organ anfällig für die in den Arzneimitteln beinhalteten Nebenwirkungen. Das Schmerzmittel Paracetamol bricht die Leberzellen auf und schadet ihnen.

Gut für die Leber

Grapefruit: Mit reichlich Antioxidantien befeuern Grapefruits die Leberreinigung und verhelfen so zu einer Regeneration und einer verbesserten Leberfunktion. Knoblauch: Allicin, Selen und Schwefelverbindungen gehören zu den Wirkstoffen, die die Leberenzyme aktivieren und so den Entgiftungsvorgang fördern. Grüner Tee hilft mit seinen Antioxidantien dabei, gegen Fettansammlungen anzugehen, sie aufzulösen und auszuscheiden. Linsen verbessern die Lebergesundheit durch ihren Wirkstoff Arginin, der insbesondere die Ausscheidung des Giftstoffes Ammoniak fördert und dadurch die Hirnfunktion schützt. Die Kohlsorten Brokkoli, Rosenkohl, Rotkohl und alle weiteren Angehörigen der Familie der Kreuzblütler wirken intensiv reinigend und sind in der Lage, Giftstoffe zu neutralisieren. Dank ihres hohen Wassergehalts und des Tripeptids Glutathion wirken Tomaten entschlackend und unterstützen damit die Arbeit der Leber. Zitronen enthalten viel Vitamin C und wer morgens als Erstes heißen Zitronensaft trinkt, regt die Gallenfunktion und Darmaktivität an. Avocados fördern die Regeneration der Leber. Rote Bete kann Schwermetalle aus dem Blut filtern und den Körper entgiften. So unterstützt das in ihnen enthaltene Betanin mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften die Leberzellen bei ihrer Entgiftungsarbeit und filtert sogar Schwermetalle heraus. Polnische Wissenschaftler der Universität Posen fanden 2013 heraus, dass ein Glas Rote-Bete-Saft am Morgen wegen des enthaltenen Betanins nachweislich vor Leberschäden schützen kann. Auch Quinoa, vor 6000 Jahren schon Grundnahrungsmittel der Inkas, soll die Lebergesundheit fördern. Wie US-Forscher 2019 herausfanden, verbesserten sich die Leberwerte inklusive Cholesterin und damit einhergehende Entzündungen bei fettleibigen Mäusen schlagartig nach einer Kur mit dem südamerikanischen Lebensmittel. Schon in der Antike schwor man auf die Kraft der Artischocke, mit der sich die reichen Römer ihrer durch zahlreiche Festgelage in Mitleidenschaft gezogene Leber Linderung verschafften. Die in der Artischocke enthaltenden Bitterstoffe, darunter Cynaropikrin, sorgen dafür, dass mehr Magensäure gebildet wird. Das erhöht die Gallensäure-Produktion der Leber, was bedeutet: Das Fett hat keine Chance, sich in der Leber abzusetzen. Dazu gibt es verschiedene Studien, zum Beispiel die aus dem Jahr 2018 aus Qatar und dem Iran mit dem Ergebnis: Nach einer achtwöchigen Behandlung mit Artischockenextrakt verbesserten sich bei etwa 80 Prozent der 41 Teilnehmenden die Werte der Leberenzyme signifikant.