Autor Peter M. Crause

Erkältungszeit

Jeden Herbst das Gleiche: die Nasen laufen, die Rachen gerötet, der Hustenreiz groß. Eine Erkältungswelle ist unterwegs. Für viele stellt sich dann die Frage: Mit Tabletten vollstopfen oder lieber zum Hausmittel? Da können wir schon an dieser Stelle verbindlich sagen, dass es selbst mit heftigstem Medikamenteneinsatz nur unwesentlich schneller vorbei ist. Selbstverständlich kann man etwa dem Hustenreiz etwas entgegensetzen, aber der Grundsatz „drei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie, drei Tage geht sie“ bleibt ohnehin bestehen. Bevor wir einige interessante Hausmittel besprechen, werfen wir einen Blick auf die Prophylaxe, denn man kann durchaus etwas tun, um erst gar nicht erwischt zu werden. Worum geht es also? Es geht um Erkältungsviren, keine Bakterien, und diese sind quasi überall. Sie übertragen sich über eine Tröpfcheninfektion direkt, wie beim Niesen, und noch viel mehr: Sie lauern überall dort, wo Hände hinfassen. An Türklinken, Tellern, Tassen und an anderen Gegenständen.

Über den Kontakt mit den Händen schließlich gelangen sie dorthin, wo sie nicht erwünscht sind: in die Schleimhäute. Daher ist Händewaschen wichtig. Vor allen Mahlzeiten, nach dem Nachhausekommen, nach dem Toilettengang und nachdem man mit Tieren in Kontakt war, ist das Händewaschen wichtig. Vor dem Einseifen die Hände mit lauwarmen Wassern abspülen, gründlich einseifen und dann zwischen den Fingern und der gesamten Hand verteilen – abspülen, fertig. Etwa 30 Sekunden, die schützen. Und übrigens: immer nach dem Waschen cremen, nicht umgekehrt. Wer diese simplen Vorsichtsmaßnahmen beherzigt, baut einen ausgezeichneten Erkältungsschutzwall auf. Was aber, wenn es einen doch erwischt hat?

Bier her, oder ich fall um

Gerade für Männer eine verlockende Idee, die Erkältung mit einem warmen Bier auszutreiben. Eigentlich ist es ja eine wirre Idee – man hat Fieber und trinkt Alkohol. Das geht gar nicht. Ohne Fieber aber können die im Bier enthaltenen ätherischen Öle, dem Hopfen sei Dank, sowie die Bitterstoffe durchaus antibakterielle Effekte haben, dummerweise aber hat eben eine Erkältung herzlich wenig mit Bakterien zu tun. Wenn Sie es dennoch ausprobieren möchten, dann erhitzen Sie das Bier, auf keinen Fall mehr als 40 Grad, und trinken Sie es in kleinen Schlucken. Ist der Geschmack zu schlimm, helfen Sie mit Honig nach. Aber selbst wenn Sie hierzu Bier mit geringem Alkoholgehalt nutzen, ist es einfach so, dass dieser dem Körper Wasser entzieht. Und das ist bei keiner Erkältung eine gute Idee. Unser Tipp: Lassen Sie es daher besser, die Wirkung geht gegen den Nullpunkt. Wesentlich besser ist es, direkt gegen die Symptome anzugehen. Um die Nasenschleimhaut feucht und funktionierend zu halten, empfiehlt es sich beispielsweise, mit einer Nasendusche zu arbeiten. Unterwegs hilft ein Nasenspray aus einer Salzlösung.

Achtung: Kein medizinisch wirksames Nasenspray dauerhaft nutzen, eine Abhängigkeit von dem Spray ist ansonsten der Fall. Weiter geht es mit dem richtigen Wohnklima. Um die Umgebung zu befeuchten, können Tücher oder Wasserschälchen in der Wohnung verteilt werden. Für Heizungskörper gibt es spezielle Systeme. Immer auch daran denken, diese regelmäßig zu reinigen und aufzufüllen. Ebenso wichtig ist immer das korrekte Lüften von Büro oder Wohnung. Stoßlüften befördert die alte Luft aus dem Raum und bringt frische, feuchte Luft herein. Dazu spielen Obst und Gemüse im Herbst und Winter eine große Rolle. Sie geben dem Körper Vitamine und wichtige Nährstoffe und stärken so die Abwehrkräfte. Trinken ist immer eine wichtige Unterstützung für den Körper. Ausreichend Flüssigkeit im Körper hilft beispielsweise dabei, das Nasensekret flüssiger zu halten. Wer sich schwach und abgeschlagen fühlt, dessen Körper reagiert ganz normal, da das Immunsystem in dem Moment die volle Energie benötigt. Am besten, man gönnt sich dann auch eine Auszeit. Und dann Ingwer. Eine tolle Wurzel, die sich tatsächlich als Hausmittel bestens bewährt hat. Es empfiehlt sich, Ingwer im Tee oder Wasser zu genießen, denn gut schmeckt das Ganze auch noch. Dazu einfach den Ingwer frisch reiben und mit kochendem Wasser übergießen. Dann noch gut zehn Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb abseihen. Wer mag, kann noch mit etwas Zitrone und Honig dem Geschmack auf die Sprünge helfen. Noch leckerer wird es, wenn man Ingwer und Apfel kombiniert. Bestens dafür geeignet ist naturbelassener Apfelsaft aus dem Bio-Laden oder von der Mosterei. In einem Topf erhitzen und in ihm den geschälten Ingwer etwa 10 Minuten oder mehr ziehen lassen. Wir wünschen eine erkältungsfreie Zeit.