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Werbebeitrag/ Autorin Anne Klein

Ernährung und Brustkrebs

Vorweg: Es gibt keine bestimmte „Krebsdiät“, die das Tumorwachstum hemmen könnte. Es geht bei Brustkrebs vor allem um eine ausgewogene Ernährung. Wie für gesunde Frauen gelten auch gelten für Brustkrebspatientinnen die allgemeinen Regeln einer ausgewogenen Nahrungsaufnahme. Es gibt unzählige Theorien, die vorgeben, dass sich diese Krankheit verhindern ließe, sofern nur „alle richtigen Maßnahmen ergriffen werden“ – was auch immer darunter zu verstehen ist. Das Problem ist jedoch herauszufinden, worin die richtige bzw. falsche Ernährungsweise bei Brustkrebs besteht. Schlussfolgerungen in Bezug auf Nahrungsmittel und ihre Auswirkungen auf Brustkrebs sind keine leichte Sache, da der Großteil der bisher durchgeführten Studien entweder an zu wenigen Patientinnen oder nur über zu kurze Zeit durchgeführt wurden. Laut einigen Experten liegen einfach keine dementsprechenden Daten vor. Vor allem folgende Fragen harren der eindeutigen Beantwortung: Sollten wir auf rotes Fleisch verzichten? Oder überhaupt auf Fleisch? Sollten wir nicht alle besser vegan leben? Wie steht es mit Konservierungsmitteln? Führen Milchprodukte zu Infektionen? Habe ich eine Glutenunverträglichkeit? Fördert Zucker das Wachstum von Krebszellen?

Wie sollte dennoch die Ernährung aussehen?

Man wird wohl nie mit aller Sicherheit wissen, ob die Ernährungsweise und Brustkrebs zusammenhängen. Doch zahlreiche Ernährungsberater sind sich darin einig, dass eine Ernährungsweise, die reich ist an Nährstoffen und unverarbeiteten Lebensmitteln wie Gemüse, Obst oder Vollkorngetreide, das allgemeine Wohlbefinden erhöhen und Erkrankungen wie Diabetes sowie bestimmten Formen von Krebs vorbeugen kann. Trinken Sie außerdem viel Wasser –
idealerweise um die 2 Liter pro Tag. Und schränken Sie Ihren Alkoholkonsum drastisch ein bzw. verzichten Sie ganz darauf, um die Anzahl der aufgenommenen Kalorien zu beschränken und gleichzeitig das Risiko zahlreicher weit verbreiteter Folgeerscheinungen zu verringern. Einige wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass einige als „Superfoods“ vermarktete Lebensmittel durchaus positive Wirkungen auf die Brustkrebsprävention haben könnte, zum Beispiel dunkles, grünes Blattgemüse, Tomaten, Brokkoli, Paprika, Kohl, Auberginen, Zitrusfrüchte, Karotten, Zwiebeln, Birnen, Pfirsiche, Erdbeeren, Äpfel.

Was ist mit Zucker?

Zucker lässt Krebszellen schneller wachsen – darauf deuten einige Studien hin. Aber stimmt das auch? Es gibt die These, dass Krebszellen verhungern, wenn sie nicht mehr mit Zucker und Kohlenhydraten versorgt werden. Zucker und kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot und Pasta sollen demnach richtiges Kraftfutter für Krebszellen sein. Viele Krebspatienten quälen sich deshalb mit einer zuckerfreien Diät, verzichten auf Brot und Nudeln. Auf diese Weise, so hoffen sie, soll der Energiestoffwechsel der Krebszellen zum Erliegen kommen. Exakte wissenschaftliche Beweise für diese Annahmen gibt es allerdings noch nicht. Sinnvoll ist es nur, auf zu viel Zucker zu verzichten. Hintergedanke dabei ist auch, Übergewicht abzubauen oder zu vermeiden. Oft stellt sich die Frage nach einer ketogenen Diät, einer Form der Low-Carb-Diät. Süßigkeiten und Früchte, die eine Menge Fruchtzucker enthalten – etwa Orangen – sind bei dieser Diät tabu. Ebenso wie Kartoffeln, Nudeln und Müsli. Erlaubt sind viel Gemüse und Fisch, aber auch fettreiche Lebensmittel wie Eier, Fleisch, Nüsse sowie Milchprodukte wie Sahne und Käse. Ziel der Diät ist die sogenannte Ketose: Der langfristige Zuckermangel soll den Körper dazu bringen, seinen Stoffwechsel zu ändern. Statt aus Zucker sollen die Zellen ihre Energie fortan nur noch aus Fetten und Eiweißen gewinnen. Das Ergebnis: Der Tumor „verhungert“ – zumindest in der Theorie. Ernährungswissenschaftler des Tumorzentrums München (TZM) sind von diesem Ansatz nicht überzeugt. Bisher gebe es keine ausreichenden Belege für die positive Wirkung dieser Diät. Von Zellkulturen auf den Menschen zu schließen, sei „unseriös“. Für Menschen mit Krebserkrankungen sei die ketogene Diät daher nicht zu empfehlen.

Dem Urteil schließt sich auch Professorin Jutta Hübner, Wissenschaftlerin und Mitglied der Arbeitsgruppe Prävention und Integrative Onkologie (PRiO) der Deutschen Krebsgesellschaft an: „Zum jetzigen Zeitpunkt liegt keine wissenschaftliche Untersuchung vor, die belegt, dass eine derartige Kostform (kohlenhydratarme oder ketogene Diät) Wachstum und Metastasierung eines Tumors beim Menschen verhindern beziehungsweise zurückdrängen kann.“ Abgesehen davon, dass es bislang keine Studie gibt, die den Nutzen der ketogenen Diät nachweist, so Hübner, sei auch die Theorie zumindest fragwürdig: „Ihren Blutzuckerspiegel sollten Krebspatienten tatsächlich gar nicht zu sehr senken – ebenso wenig wie Gesunde.“