Autor: Peter M. Crause

Geschwollene Beine

Der Arbeitstag für Melanie S. ist lang. In der Frühe geht es die ersten 30 Minuten zu Fuß in Richtung Bus, dann folgt eine quälend lange Fahrt zum Arbeitsplatz und dort heißt es stehen, stehen und noch mehr stehen. Wenn sie am Abend wieder zu Hause ist, ist sie erschöpft, die Beine sind geschwollen und schmerzen. Mit diesen Beschwerden ist sie nicht allein. Geschwollene Beine etwa belasten jede zweite Frau und jeden sechsten Mann. Und dies betrifft bei Weitem nicht nur Menschen, die den gesamten Arbeitstag auf ihren Beinen stehen, im Gegenteil: Besonders diejenigen, die täglich viele Stunden sitzen, leiden häufig unter den Folgen von schweren und geschwollenen Beinen.

Vorboten

Besteht das Problem von geschwollenen Beinen aber „nur“ aus dem unangenehmen Gefühl und den Schmerzen? Leider nein. Der Grund dafür ist das Blut, welches nicht mehr ausreichend zurück zum Herzen transportiert wird. Es staut sich in den Beinen. Dadurch erst schwellen diese an und schmerzen. Weiterhin kommt es zur starken Belastung der Beinvenen. Sind sie geschwächt, geben die Venenwände nach und es bilden sich die bekannten Adergeflechte mit den prägnanten Auswölbungen aus – Krampfadern. Diese haben eine äußerst unangenehme Eigenschaft: Sind sie einmal da, verschwinden sie nicht mehr. Kein Medikament hilft dagegen, lediglich operativ können sie behandelt werden. Und auch dies ist kein Königsweg, denn wird eine Krampfader verödet, sucht sich das Blut einen neuen Weg. Wird die dann genutzte alternative Vene überlastet, beginnt das Spiel von vorn. Als kleine Schwester der Krampfader bezeichnen manche Besenreiser. Die zarten, unter der Haut liegenden und sichtbaren Äderchen können ein erstes Signal für Venenleiden sein. Obgleich sie nur oberflächlich sind, können sie sich auch auf tiefer liegende Venen negativ auswirken. Aber sind dies nicht nur Probleme von wenigen Menschen? Leider nein, die Zahlen sprechen eine klare Sprache.

Eindeutige Datenlage

Die Bonner Venenstudie zeigte, dass nur 13,6 Prozent der Männer zwischen 18 und 79 Jahren und 6,4 Prozent der Frauen keinerlei Zeichen einer venösen Veränderung aufweisen. Und im Gesundheitsmonitoring des Bundes über Venenleiden wird deutlich, dass sich bei über 60 Prozent der 20- bis 29-Jährigen mit Besenreisern oder oberflächlichen Krampfadern erste Anzeichen eines Venenleidens zeigen. Fünf Prozent leiden bereits an Krampfadern mit einem Durchmesser von mindestens 3 Millimetern. Unbehandelt können diese Leiden zu Thrombosen führen. Eine Venenthrombose kann lebensgefährlich sein. Wenn das Blutgerinnsel aus den tiefen Bein- und Beckenvenen in die feinen Gefäße der Lungen vordringt und sie verstopft, kommt es dort zur lebensbedrohlichen Lungenembolie. In Deutschland sterben jährlich ca. 100.000 Menschen infolge von Venenthrombosen an einer Lungenembolie. Zahlen, die zeigen, dass Vorbeugen eindeutig sinnvoll ist, selbst dann, wenn keine Beschwerden vorliegen.

Venen fit machen

Verzichten Sie für gesunde Venen auf überflüssig langes Sitzen und Stehen – dies empfiehlt die Deutsche Venenliga. Sicher für viele nicht ganz einfach, wenn unter anderem berufliche Rahmenbedingungen dies nahezu unmöglich machen. Daher gibt es noch weitere Möglichkeiten, um die Venen zu schonen. Unter anderem kontinuierliche Maßnahmen zur Straffung des Bindegewebes durch entsprechende Bewegungs- und Fitness-Übungen. Überhaupt sind Sport und Bewegung ideal, um die Muskel-Venen-Pumpe in Schwung zu bringen. Weiterhin empfehlen die Experten Kneipp’sche Anwendungen in Form von kalten Duschen, außerdem die Beachtung des Gewichtes und Vermeidung von Gewichtszunahme. Kompressive Strümpfe schließlich sind bestens geeignet, wenn man um die Phasen des langen Sitzens oder Stehens nicht herumkommt. Diese Strümpfe bieten dank moderner Produktionsmethoden mit Mikrofasern ein besonders luftig-leichtes Tragegefühl und sind atmungsaktiv. Sie werden in der Apotheke individuell an die Beinumfänge angemessen und sind dadurch optimal wirksam. Damit lassen sich geschwollene Füße und Beine verhindern und Krampfadern sowie Besenreisern vorbeugen. Alles Maßnahmen, die das Risiko einer gefährlichen Venenthrombose reduzieren können.