Autorin: Anne Klein
Haferflocken
Porridge, Granola, Overnight Oats, Müsliriegel oder einfach das gute alte Müsli – es gibt so viele Möglichkeiten, Haferflocken zu genießen. Zum Glück, denn komplexe Kohlenhydrate, wertvolle Ballaststoffe und viele gesunde Inhaltsstoffe machen die Haferflocken zum heimischen Superfood: Positive Auswirkungen hat Hafer etwa auf den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel. 2017 wählte man in Deutschland den Hafer zur „Arzneipflanze des Jahres“. Kaum zu glauben, wie viel Power in den kleinen Getreideflocken steckt. Haferflocken bestehen zu etwa 70 Prozent aus langkettigen Kohlenhydraten, also den „guten“ Kohlenhydraten. Das heißt: Haferflocken lassen den Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe schießen, sondern versorgen den Körper langfristig mit Energie. Ein unangenehmes Down nach dem Essen gibt’s hier nicht. Daneben stecken viele Ballaststoffe und pflanzliches Eiweiß in den Flocken – die perfekte Kombination für ein langes Sättigungsgefühl. Heißhunger wird nach einer Portion Porridge mit Früchten oder einem Müsli mit Haferflocken also sicher nicht aufkommen. Auch Sportlerinnen und Sportler lieben Haferflocken, denn sie sind ein exzellentes Kraftfutter für den Muskelaufbau. 100 Gramm Haferflocken liefern ganze 14 Gramm pflanzliches Protein – einfach ideal nach einem anstrengenden Workout. Zusätzlich fördert das enthaltene Magnesium die Muskelregeneration und lindert Muskelkrämpfe.
Gegen Durchfall
Bei Magenproblemen oder als Schonkost bei Durchfall sind Haferflocken gut, weil sie Klebereiweiße enthalten. Die sorgen einerseits dafür, dass Haferbrei beim Erwärmen schleimig wird – genau diese Konsistenz aber ist es auch, die die Magenschleimhaut geschmeidig hält und so Beschwerden lindert. Versuchen Sie es mal: Das Haferflocken-Süppchen als erste warme Mahlzeit nach einem Infekt schlürfen. Der Körper wird es einem danken. Hier das Rezept für eine stärkende Haferschleimsuppe: Für eine Portion des magenschonenden Basisrezepts 60 Gramm Haferflocken, 3 Deziliter Wasser und 1 Prise Salz in einen kleinen Topf geben und das Ganze unter ständigem Rühren kurz aufkochen lassen. Dann den Haferschleim auf mittlerer Hitze so lange köcheln, bis er die gewünschte Konsistenz hat – je länger er brodelt, desto fester und breiiger wird er. 25 Minuten sind ein guter Richtwert. Leckerer wird es, wenn man das Wasser durch Gemüsebrühe ersetzt. Mutige braten Zwiebeln in Butter an, rösten dann die Haferflocken darin an und gießen sie mit Gemüsebrühe auf. Dann wieder köcheln, köcheln und köcheln, bis der cremige Schleim entsteht. Mit Salz und Muskat würzen. Wer mag, gibt noch angebratenes Gemüse (Zucchini, Tomate, Aubergine, Karotten, Pilze, Stangensellerie, Fenchel) als Topping hinzu.
Abnehmen?
Mit Haferflocken abnehmen? Ja, das geht! Sie lassen die Pfunde zwar nicht einfach schmelzen, aber sie können auf jeden Fall dabei helfen. Denn die gesunden Flocken halten nicht nur lange satt und vermeiden Heißhunger, sondern regen auch noch die Verdauung und den Stoffwechsel an. Somit können sie trotz der Nährwerte von 350 Kalorien pro 100 Gramm als absolute Schlankmacher bezeichnet werden. Sie sorgen aber auch für eine schönere Haut. In Haferflocken stecken viele Antioxidantien, B-Vitamine und Spurenelemente wie Zink, Mangan und Kupfer, die für eine reine, gesunde und schöne Haut unverzichtbar sind. Außerdem schützen sie vor freien Radikalen und vorzeitiger Hautalterung.
Essen Sie regelmäßig Haferflocken, wenn Sie Haarausfall und brüchige Nägel haben. Denn Hafer enthält eine große Menge an Biotin, dem „Beauty-Vitamin“. Gemeinsam mit Kupfer, Zink und weiteren B-Vitaminen lassen die gesunden Flocken nicht nur die Haut, sondern auch die Haare strahlen und sorgen für starke, gesunde Nägel.
So viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sie enthalten mehr Eisen als Fleisch und können dank Beta-Glucan, einem hafertypischen Ballaststoff, den Cholesterinspiegel senken – sofern wir täglich Haferflocken essen. Antioxidantien wie Avenanthramide sollen zudem den Blutdruck senken und generell zur Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems beitragen. Außerdem soll der regelmäßige Verzehr von Porridge & Co. die guten Darmbakterien vermehren und Entzündungen entgegenwirken. Na dann: Wir wissen, was wir ab jetzt jeden Tag zum Frühstück essen! Übrigens: Haferflocken lassen sich in drei Arten unterscheiden. Dazu zählen kernige oder Großblatt-Flocken, zarte oder Kleinblatt-Flocken und Instant- bzw. Schmelzflocken. Schmelzflocken werden aus Hafervollkornmehl hergestellt. Die Haferkörner werden gemahlen und anschließend zu dünnen Flocken verarbeitet. Da sich Schmelzflocken sehr schnell in Flüssigkeit auflösen, sind sie besonders gut für Kinder geeignet.