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Hyperthermie stärkt Immunsystem
Dass das Immunsystem bei der Bekämpfung von Krebserkrankungen eine herausragende Rolle spielt, ist inzwischen unumstritten. Dazu muss man wissen, dass es aus der angeborenen (unspezifischen) Abwehr und der erworbenen (spezifischen) Abwehr besteht. Beide Systeme sind eng miteinander verzahnt und übernehmen unterschiedliche Aufgaben. Das Immunsystem bekämpft Krankheitserreger auf der Haut, im Gewebe und in Körperflüssigkeiten wie Blut. Die angeborene (unspezifische) Abwehr, häufig auch als natürliche Abwehr bezeichnet, besteht aus Fresszellen, zu denen Granulozyten, Makrophagen, dendritische Zellen und natürliche Killerzellen gehören. Auch die Interferone, die sich auf Viren spezialisiert haben und die sich nur innerhalb einer Zelle vermehren können, gehören dazu. Die Abwehrzellen werden über chemische Botenstoffe angelockt und sind auch bei einer Wunde oder einem Infektionsherd am Ort des Geschehens.
Die erworbene oder spezifische Immunabwehr dagegen besteht aus bestimmten weißen Blutkörperchen, den B-Lymphozyten, T-Lymphozyten, die sich verschiedene Aufgaben teilen. Letztere vermögen Tumorzellen und virusinfizierte Zellen sehr effektiv zu attackieren. Die Zellen der spezifischen Abwehr haben so etwas wie ein Gedächtnis, sie merken sich die Erreger. Bei einer erneuten Infektion kann der Körper recht schnell passende Antikörper produzieren und sich verteidigen. Die spezifische Form der Abwehr muss erst erlernt werden, der Schutz bleibt dann aber durch das immunologische Gedächtnis auch länger bestehen.
Das Immunsystem arbeitet
Bei erhöhter Temperatur, beispielsweise wenn der Körper Fieber entwickelt, beschleunigt der Organismus seine biochemischen Prozesse und verstärkt auch die Immunaktivität. Viele Komponenten unseres Immunsystems arbeiten besser in einem gegenüber dem Normalzustand erhöhten Temperaturniveau. Hat ein Mensch Fieber und schwitzt bei 39 Grad Celsius, ist das eine natürliche Form von Hyperthermie, so lautet der Fachbegriff und bedeutet Überwärmung. Seit über hundert Jahren probieren Ärzte, Krebspatienten durch künstliches Fieber zu behandeln, indem sie versuchen, ein Überwärmen des Tumorgewebes zu erreichen. Heute ist klar, dass natürliche Killerzellen in einem erhöhten Temperaturumfeld effektiver sind.
Hitze zerstört Tumorzellen
Im Grunde genommen ist eine Tumorerkrankung im Kern ein partielles Versagen unseres Immunsystems und alle Maßnahmen, die es stärken, erscheinen hilfreich. Tumorzellen scheinen aufgrund ihres schnellen Wachstums weniger gewappnet zu sein gegen Hitze als normale Zellen. Tumorzellen sind oft zunächst unsichtbar für unser Immunsystem, denn es sind ja trotz allem körpereigene Zellen. Aber unter dem Einfluss von Hitze scheinen sie mehr Stressproteine zu entwickeln, man nennt sie Hitzeschockproteine, die dann auch auf der Oberfläche dieser degenerierten Zellen erscheinen. Das Immunsystem erkennt diese Signale, dass hier etwas nicht in Ordnung ist und gibt über komplizierte Mechanismen den Auftrag, diese Art Zellen zu bekämpfen. Gesunde Zellen prägen in weit geringerem Ausmaß diese Hitzeschockproteine auf der Zellmembran aus. Es konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass das Immunsystem durch die Temperaturerhöhung stimuliert wird. Nicht ohne Grund hat die Evolution Fieber hervorgebracht als Hilfe und Unterstützung für unser eigenes Immunsystem.
Hyperthermie verbessert klassische Krebstherapie
Es hat sich auch gezeigt, dass die Hyperthermie die Ergebnisse der klassischen Strahlentherapie verbessert. Zum einen bringt die Wärme durch ihre Ausdehnung und bessere Durchblutung mehr Sauerstoff in das Zielgebiet. Das ist wertvoll, denn die gewünschte Zerstörung der Zell-DNA im Zielgebiet wird durch freie Sauerstoffradikale bewirkt. Freie Sauerstoffradikale entstehen, wenn die Gammastrahlen der Strahlentherapie auf Sauerstoffmoleküle treffen. Ferner verhindert der Hitzestress, dass Zellen DNA-Schäden wieder reparieren können und tragen so zum anhaltenderen Effekt der Strahlentherapie bei.
Auch viele Chemotherapien werden von der Hyperthermie in ihrer Wirkung unterstützt. Wenn das Zielgebiet des Tumorgeschehens lokal erwärmt wird, können die Bestandteile der Chemotherapie besser in das tumoröse Gebiet einwandern. Ferner ist der Stoffwechsel einer Zelle in erhöhter Temperaturumgebung beschleunigt.
Zusammengefasst lässt sich also feststellen: Die Hyperthermie erhöht sowohl die Effektivität der klassischen Krebstherapien als auch die des eigenen Immunsystems. Die Wirkungen der Hyperthermie, so scheint es, können sich also addieren.