Werbebeitrag/ Autor Peter M. Crause
Impfung für Kinder
Die Ständige Impfkommision (STIKO) hatte am 10. Juni 2021 für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren eine COVID-19-Impfung nur bei bestimmten Indikationen ausgesprochen und ansonsten auf die Möglichkeit der Impfung nach individueller Aufklärung und Nutzen-Risiko-Abwägung hingewiesen. Auf der Grundlage neuer Überwachungsdaten, insbesondere aus dem amerikanischen Impfprogramm mit nahezu 10 Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen, können mögliche Risiken der Impfung für diese Altersgruppe jetzt zuverlässiger beurteilt werden. Die sehr seltenen, bevorzugt bei jungen männlichen Geimpften im Zusammenhang mit der Impfung beobachteten Herzmuskelentzündungen müssen als Impfnebenwirkungen gewertet werden. In der Mehrzahl der Fälle hatten die Patienten jedoch unter der entsprechenden medizinischen Versorgung einen unkomplizierten Verlauf.
Umgekehrt weisen neuere Untersuchungen aus dem Ausland darauf hin, dass Herzbeteiligungen durchaus auch bei COVID-19-Erkrankungen auftreten. Zudem sind bisher keine Signale für weitere schwere Nebenwirkungen nach mRNA-Impfung aufgetreten, insbesondere auch nicht bei Kindern und Jugendlichen. Schließlich ergaben aktuelle mathematische Berechnungen – die nun auch die dominierende Delta-Variante berücksichtigen –, dass für Kinder und Jugendliche ein deutlich höheres Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion in einer möglichen 4. Infektionswelle besteht. Unsicher bleibt, ob und wie häufig Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen auftritt.
Empfehlung
Nach sorgfältiger Bewertung dieser neuen wissenschaftlichen Beobachtungen und Daten kommt die STIKO zu der Einschätzung, dass nach gegenwärtigem Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. Daher hat die STIKO entschieden, ihre bisherige Einschätzung zu aktualisieren und eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige auszusprechen. Die Impfung sollte nach ärztlicher Aufklärung zum Nutzen und Risiko erfolgen. Daneben gibt es selbstverständlich noch viele weitere Impfungen für Kinder und Jugendliche, die empfohlen werden oder gar Pflicht sind. Nach den Empfehlungen der STIKO erhalten alle Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat die Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, (mit inaktiviertem Impfstoff = IPV), Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis B. Diese Impfungen können mit einem Sechsfachimpfstoff verabreicht werden, und zwar im vollendeten 2., 3., 4. und 11. bis 14. Lebensmonat. Insgesamt sind also vier Impfdosen für die sogenannte Grundimmunisierung notwendig. Ab dem 11. bis 14. Monat kommen noch zwei Grundimmunisierungen gegen Masern, Mumps und Röteln dazu; letztmalig in den Monaten 15 bis 23. Ebenfalls in diesen letzten Zeitraum fällt die Impfempfehlung gegen Meningokokken sowie eventuelle Nachholimpfungen des Sechsfachimpfstoffs bei unvollständigem Impfschutz. Ab der U9 im Alter von 5 bis 6 Jahren wird eine Auffrischimpfung für Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten empfohlen, sowie erneut im Alter bis zu 17 Jahren; wobei Kinderlähmung zusätzlich aufgefrischt werden sollte. Für Frauen bis 17 Jahre empfiehlt die Ständige Impfkommission zusätzlich noch eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs.
Ganz ohne Schmerzen
So viele – sinnvolle – Impfungen auch für die Kleinsten, tut das nicht weh? Auch wenn die Kanülen tatsächlich extrem dünn sind, so kann es doch das ein oder andere Mal ein wenig schmerzen. Dagegen ist einfach kein Kraut gewachsen, oder doch? Es geht auch anders, das jedenfalls zeigt sich bei einem Blick ins Ausland. Während in Skandinavien kaum eine Impfung oder Blutabnahme ohne Betäubungspflaster durchgeführt wird, wissen in Deutschland die meisten Eltern gar nichts von dieser einfachen Möglichkeit, die Schmerzen ihrer Kinder beim Nadelstich zu lindern. Solche Pflaster werden eine Stunde vor der Impfung auf die Injektionsstelle geklebt und betäuben die Hautoberfläche so, dass der kleine Piks beim Einstich mit der Nadel fast schmerzfrei ist. Die Betäubung der Injektionsstelle gewährleisten die beiden bewährten Lokalanästhetika Lidocain und Prilocain. Die Verbindung der beiden Wirkstoffe sorgt dafür, dass das Schmerzempfinden an der Hautoberfläche vorübergehend ausgeschaltet wird. Ein Einstich mit einer Nadelspitze ist dementsprechend kaum zu merken.
Der Einsatz von derartigen Pflastern empfiehlt sich daher nicht nur bei Impfungen: Manchmal muss schon bei den Jüngsten das Blut abgenommen und untersucht oder eine Infusion gelegt werden. Auch in Krankenhäusern werden solch Pflaster gerne und häufig verwendet, um die Schmerzen der kleinen Patienten beim Legen einer Braunüle oder eines Katheters zu lindern.