Autor Peter M. Crause

Kaffee

Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke weltweit und wird von Millionen Menschen täglich konsumiert. Seine anregende Wirkung auf den Körper ist bekannt, aber wie genau beeinflusst Kaffee unseren Organismus? Ist sein Genuss gesundheitlich bedenklich oder kann er sogar von Vorteil sein? In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Wirkung von Kaffee im Körper und diskutieren verschiedene Kaffeesorten und Zubereitungsmethoden. Koffein, die Hauptwirksubstanz im Kaffee, wird schnell vom Magen-Darm-Trakt aufgenommen und gelangt über den Blutkreislauf zum Gehirn. Dort blockiert es die Wirkung eines Neurotransmitters namens Adenosin, der normalerweise Müdigkeit signalisiert. Das Ergebnis ist ein Gefühl von gesteigerter Wachheit und Konzentration. Weiterhin stimuliert Koffein die Freisetzung von Adrenalin, einem Hormon, das den Herzschlag beschleunigt und die Blutgefäße verengt. Dies kann zu einem vorübergehenden Anstieg des Blutdrucks führen. Einige Studien legen nahe, dass Kaffee auch die Freisetzung von Dopamin und anderen Neurotransmittern erhöht, was zu einem Gefühl der Euphorie und des Wohlbefindens beiträgt. Es ist eine gängige Annahme, dass Kaffee zu einer massiven Mehrdurchblutung führt. Während Koffein tatsächlich die Herzfrequenz erhöhen und die Blutgefäße vorübergehend verengen kann, ist die tatsächliche Auswirkung auf die Durchblutung komplexer. Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiger Kaffeekonsum langfristig zu einer leichten Erweiterung der Blutgefäße führen kann, was die Durchblutung verbessern könnte. Jedoch sind weitere Untersuchungen erforderlich, um diesen Effekt genau zu verstehen.

Gesundheit

Obwohl mäßiger Kaffeekonsum in der Regel unbedenklich ist, können übermäßiger Konsum und Empfindlichkeit gegenüber Koffein zu Nebenwirkungen wie Nervosität, Schlaflosigkeit, Magenbeschwerden und erhöhtem Herzschlag führen. Einige Personen können auch von Koffein abhängig werden und Entzugserscheinungen erleben, wenn sie versuchen, den Konsum einzuschränken. Überdies gibt es gemischte Ergebnisse hinsichtlich der Auswirkungen von Kaffee auf die Gesundheit. Während einige Studien einen Zusammenhang zwischen moderatem Kaffeekonsum und einem verringerten Risiko für bestimmte Krankheiten wie Parkinson, Diabetes Typ 2 und Lebererkrankungen zeigen, gibt es auch Hinweise darauf, dass exzessiver Kaffeekonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Und wie schaut es mit dem Abnehmen aus? Ausdauersportler schwören seit Langem auf Koffein und selbst auf die Dopingliste hat es das Koffein im Jahr 2003 geschafft. Dabei hilft das Koffein, indem es den Sportler leistungsfähiger macht. Es regt das zentrale Nervensystem an, beschleunigt den Stoffwechsel und es unterstützt die Lipolyse. Hierbei werden Fettsäuren aus den Depotfetten freigesetzt, um dann besser verbrannt werden zu können. Dieser Effekt hält nach dem Koffeinkonsum einige Stunden an. In dieser Zeit sind die gelösten Fettsäuren die Energielieferanten für unsere Muskeln. Die erhöhte Stoffwechselaktivität durch Koffein führt dazu, dass unsere Wärmeproduktion angeregt wird, was ja wiederum mehr Energie verbraucht. Koffein als Fettverbrenner funktioniert also? So schön sich dies alles liest, leider aber funktioniert es in der Praxis nicht. Betrachten wir den erhöhten Stoffwechsel, dann braucht es schon ein Dutzend Tassen Kaffee, um gerade einmal etwas mehr als 150 Kilokalorien zusätzlich zu verbrauchen. Dazu kommt, dass regelmäßige Kaffeetrinker sogar noch weniger davon profitieren, allein, weil sich der Körper daran gewöhnt. Und die Nebeneffekte wie teils massive Unruhezustände, Magenprobleme oder Schlafstörungen liegen ebenfalls auf der Hand. In dieser Hinsicht ist Koffein vollkommen ungeeignet als Fettverbrenner. Was aber ist mit den gelösten Fettsäuren? Auch hier: ein klares Jein. Ja, es stimmt, dass die Fettsäuren gelöst und das Depotfett sich so abbauen lässt, aber dazu müssen diese eben tatsächlich verbrannt werden. Durch Sport beispielsweise. Wenn Sie dies nicht tun, dann werden die gelösten Fettsäuren einfach wieder eingelagert. Sie können es drehen und wenden, wie Sie möchten, es bleibt bei der einfachen Formel, mehr zu verbrauchen, als Sie zu sich nehmen. Überprüfen Sie besser Ihre Essgewohnheiten, lassen Sie sich beraten und suchen Sie sich einen Ausdauersport, der sich leicht in Ihren täglichen Ablauf einplanen lässt. Dann noch viel, viel Geduld und Sie werden die Erfolge spüren und sehen. Dazu brauchen Sie kein zusätzliches Koffein.

Übrigens: Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Von milden Arabica-Bohnen bis zu kräftigen Robusta-Varianten gibt es für jeden Geschmack etwas. Die Art der Röstung und Zubereitung kann den Geschmack und die Aromen des Kaffees erheblich beeinflussen. Und die Zubereitung? Auch hier: Vielfalt wird großgeschrieben. Der Espresso ist eine konzentrierte Kaffeezubereitung, die durch Extrahieren von heißem Wasser unter Druck durch fein gemahlenes Kaffeemehl entsteht. Während beim Filterkaffee gemahlener Kaffee mit heißem Wasser durch einen Filter gegossen wird. Beim „French Press“ wiederum wird grob gemahlener Kaffee mit heißem Wasser in einer Presskanne übergossen und dann mit einem Kolben heruntergedrückt. Immer beliebter auch hierzulande, der Cold Brew. Dabei wird der Kaffee über einen längeren Zeitraum mit kaltem Wasser extrahiert, was einen milden und weniger säurehaltigen Kaffee ergibt.