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Amoena Medizin-Orthopädie-Technik GmbH
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Werbebeitrag/ Autorin: Anne Klein

Lymphödem nach Brustkrebsoperation

Bei Patientinnen mit Brustkrebs sind oft Operationen und eine Strahlentherapie erforderlich, die den Lymphabfluss beeinträchtigen und so die Entwicklung eines Lymphödems am Arm begünstigen können. Der Arm fühlt sich schwer an, er kribbelt oder spannt und Fingerringe sitzen eng am Finger: Nach einer Brustkrebsbehandlung können das Warnzeichen für ein Lymphödem sein. Es gibt auch Brust- und Thoraxlymphödeme. Lymphödeme früh zu erkennen und rasch etwas gegen die Schwellung zu unternehmen, kann entscheidend sein. Denn mit der Zeit können sich die Beschwerden verstärken. Wie aber kann ein Lymphödem entstehen? Operationen und Bestrahlungen können die Lymphgefäße beeinträchtigen. Bei einer Brustkrebsoperation kann es nötig sein, Lymphknoten aus der Achselhöhle zu entfernen, um festzustellen, ob sie Krebszellen enthalten. Manchmal ist die Schädigung der Lymphknoten auch ein nicht beabsichtigter Nebeneffekt der Behandlung. Dies lässt sich nicht immer vermeiden – auch wenn Chirurgen versuchen, so schonend wie möglich zu operieren.

Wann es auftritt

Direkt nach der Operation ist ein Lymphödem nicht ungewöhnlich. Normalerweise ist es eher schwach ausgeprägt und nach einigen Wochen oder Monaten wieder verschwunden. Man kann nicht genau vorhersagen, bei wem sich ein Lymphödem entwickeln wird und ob sich die Beschwerden später verstärken oder dauerhaft bestehen bleiben. Man weiß nur, dass Übergewicht das Risiko für ein Lymphödem erhöht. Es kann auch noch Monate oder Jahre nach einer Krebsbehandlung auftreten. Etwa 6 bis 20 von 100 Frauen, die wegen Brustkrebs operiert oder bestrahlt wurden, entwickeln es, meist im ersten oder zweiten Jahr nach der Krebsbehandlung. Nach einer Brustkrebsoperation bildet sich ein Lymphödem meist im Arm, manchmal aber auch an der Hand oder im Brustbereich. Das Risiko für ein Lymphödem hängt davon ab, wie während der Operation vorgegangen wird. Früher wurden in der Regel zehn und mehr Achsel-Lymphknoten entfernt. Nach einem solchen Eingriff bildet es sich bei etwa 20 von 100 Frauen, schreibt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Gibt es nach Voruntersuchungen keinen Hinweis auf einen Befall der Achsel-Lymphknoten, wird mittlerweile nur noch der sogenannte Wächterlymphknoten entfernt und untersucht. In diesem Lymphknoten würden sich bei einer Ausbreitung des Tumors zuerst Krebszellen finden. Ist er nicht befallen, müssen die anderen Lymphknoten in der Achselhöhle nicht entfernt werden. Nach diesem Vorgehen bekommen etwa 6 von 100 operierten Frauen ein Lymphödem.

Wann das Risiko steigt

Das Risiko steigt mit der Radikalität der Tumortherapie. Wichtig ist, dass nach einer Brustoperation jede auch noch so geringfügige Armschwellung behandelt wird, um Folgeschäden zu vermeiden. Ein Lymphödem wird begünstigt durch:

  • die Anzahl der entfernten Lymphknoten oder eine Bestrahlung der Lymphabflusswege
  • Brustoperationen mit Komplikationen wie Wundinfektionen, Erysipele, Nekrosen und Fibrosen
  • BHs, die einschnüren und nicht richtig passen
  • Metastasen
  • Narben

Wie behandelt wird

Die Therapie eines Lymphödems besteht meist aus mehreren Elementen: Kompressionstherapie, Lymphdrainage, Bewegungsübungen und Hautpflege. Eine solche kombinierte Behandlung kann helfen, das Lymphödem zu verkleinern und die Beschwerden zu lindern. Die Lymphdrainage ist eine Massagetechnik und soll helfen, die angestaute Flüssigkeit aus dem Körpergewebe abzutransportieren. Dabei stimuliert eine Physiotherapeutin das Gewebe unter anderem durch sanfte, kreisende Bewegungen der Handflächen. Ein Programm mit Bewegungsübungen wird genau auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt. Auch bei der Prothesenversorgung ist einiges zu beachten: Bei einem Lymphödem im Thorax- oder Brustbereich ist es sinnvoll, den Druck auf den Schultern zu minimieren, um den Lymphabfluss nicht zusätzlich zu behindern. Leichtprothesen sind um 25 % bzw. 40 % leichter – im Vergleich zu normalschweren Prothesen. Durch die Gewichtsreduzierung liegt weniger Gewicht auf dem Träger des BHs, damit kann das Einschneiden und damit das Blockieren des Lymphabflusses vermindert werden. Sie werden daher von brustoperierten Frauen mit Lymphödem im Thorax- oder Brustbereich als besonders angenehm empfunden, Belege gibt es allerdings dafür nicht. Es gibt inzwischen innovative Brustprothesen mit integrierter Luftkammertechnologie, die eine individuelle und einfache Volumenanpassung ermöglicht. Gerade bei Lymphödemen im Thorax- oder Brustbereich und die daraus resultierenden Umfangschwankungen, kann eine unkomplizierte Anpassung des Volumens für eine stets perfekte Passform hilfreich sein. Die Prothese mit Luftkammertechnologie gibt es in verschiedenen Ausführungen, auch als Teilprothese bei Brustasymmetrie.