Autor: Peter M. Crause 

Pflegejahre

Was waren das für paradiesische Zustände für Frauen: Jahrzehntelang ging es beim Thema Pflege und Pflegeprodukte ausschließlich um sie. Alles drehte sich um wunderschöne Weiblichkeit. Und plötzlich ist alles anders. Teilt Frau sich den Körperrasierer mit ihrem Mann oder sucht verzweifelt die Tagescreme. Das aber muss nicht sein, denn die Kosmetikindustrie hat den Männerkörper für sich entdeckt. Das Ergebnis ist eine ganze Fülle von Produkten, die Mann zwingend braucht, um im richtigen Licht zu stehen. Dabei geht es aber weniger um das vor noch einiger Zeit angesagte Bild eines androgynen Helden, sondern Männer dürfen wieder ruhig als solche erkennbar sein. Nur eben wesentlich gepflegter, bitte.

Haare am Körper

Fangen wir mit einem Haarwuchs an, der unkompliziert selbst zu entfernen ist – den Achselhaaren. Wer noch glaubt, diese seien sexy, der irrt. Mann darf ruhig kahle Achseln haben, denn das hat noch einen weiteren großen Vorteil: weniger Geruch. Haare sind nämlich eine wahre Brutstätte für Bakterien und erleichtern es diesen, ans Werk zu gehen, um ihren Duft in die Welt zu setzen. Denn genau sie sind es, die auf unserer Haut leben und Teile des Schweißes verarbeiten. Das Abfallprodukt wiederum ist, was unsere Nasen so sehr beleidigt. Weniger Haare hemmen also nicht das Schwitzen, aber der Schweiß kann schneller von der Kleidung übernommen und abtransportiert werden. Bedenken Sie aber: Nur weil Sie sich die Achselhaare rasieren, ist es noch nicht vollständig mit der Geruchsbildung erledigt. Ein Deodorant muss zwingend sein. Klassische Deos überlagern nur den Schweißgeruch mit Parfüm.

Jetzt wird’s haarig

Brust und Rücken – je älter die Herren der Schöpfung werden, desto wilder der Haarwuchs. Wahre „Silberrücken“ wurden schon in Schwimmbädern gesichtet. Mit einer Wuchsstärke, die selbst unseren damals in den Wäldern beheimateten Urahnen gut gestanden hätte. Gut, dass es heutzutage Kleidung gibt und wir diesen massiven Haarwuchs nicht mehr benötigen. Was aber beim Sonnenanbeten dagegen tun? Mit der Nassrasur fängt es an. Zwei große Marken teilen sich den Markt der Nassrasierer weitestgehend auf. Da heißt es ausprobieren. Wichtig ist, den richtigen Rasierer zu wählen. Während typische Gesichtsrasierer auf harte Barthaare aus sind, gehen die Körperversionen deutlich zarter zu Werke. Daher sollten Sie Beine und andere Körperteile mit solchen Produkten enthaaren, schließlich soll die Rasur in keiner Blutlache enden. Der Rasierschaum bietet den Klingen eine ansprechende „Rutschbahn“ und vermeidet das Hängenbleiben und schließlich den Schnitt. Immer gegen die Wuchsrichtung rasieren und zwischen den einzelnen Zügen ausspülen. Dieses Prozedere kann man auch mit einer etwas unkomfortableren Trockenrasur erreichen. Hierbei sind die Klingen der Rasierer zusätzlich geschützt, um Verletzungen auszuschließen. Und keine Angst: Die Haare wachsen nicht stärker als zuvor. Der Nachteil der Rasur ist, dass sie alle paar Tage wiederholt werden will.

Zieht durch

Nur für echte Helden eignen sich Epiliergeräte. Diese Geräte reißen die Haare mitsamt der Wurzel aus der Haut. Klingt fies. Ist es auch. Daher nur an Hautpartien verwenden, wo Sie dies aushalten. Der Vorteil der Epilierer ist, dass Anwender gleich bis zu vier Wochen Ruhe vor neuem Haarwuchs haben. Im Gegensatz zur Rasur also ein echter Vorteil. Und wer sich zum Epilieren entschließt, der hat nach einigen Anwendungen den Dreh raus und der Schmerz verliert sich. Moderne Geräte verfügen zudem noch über Zusätze wie Kühlkissen und anderes, welche den Epilierschmerz auch für Einsteiger mildern. Ob Kaltwachsstreifen oder Warmwachsanwendung – wer mithilfe von Wachs die Haare entfernt, benötigt ebenfalls etwas Leidensfähigkeit. Nach dem Auftragen des Wachses werden die Haare mit einem Ruck aus der Haut gerissen. Und wie beim Epilieren ist danach für bis zu einem Monat Ruhe an der Haarkampffront. Die Alternative: der Laser. Mithilfe einer lasergestützten Haarentfernung dauert die Enthaarung an Unterschenkeln und Schienbeinen etwa 20 Minuten. Während der gesamten Prozedur liegt der Patient bequem auf einer Behandlungsliege, dann wird der Laser Stück für Stück an die behaarten Hautpartien herangeführt. Die Behandlung ist nahezu überhaupt nicht schmerzhaft und absolut kein Vergleich zu Epilierer oder Wachs. Nach der Behandlung empfindet man ein leichtes Wärmegefühl über einen kurzen Zeitraum, daher wird die gestresste Haut nach jeder Sitzung mit hochwertigen Pflegeprodukten beruhigt und gekühlt. Traut euch, ihr Männer.