Autor Peter M. Crause

Problem Zucker

Hautunreinheiten, eine verringerte Hautelastizität, Stimmungsschwankungen, geschwächtes Immunsystem, Darmprobleme, Kopfschmerzen und Übergewicht –
zu viel Zucker ist ein echtes Problem. So funktioniert etwa das menschliche Gehirn am besten, wenn es mit immer annähernd gleichen Mengen an Zucker versorgt wird. Mit zu großen Ausschlägen kann es hingegen weniger gut umgehen, in der Folge können neurologischen Störungen auftreten. Auch ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit können Anzeichen von zu viel Zucker im Blut sein. Süßigkeiten zum Beispiel geben dem Körper zwar einen schnellen Energieschub, aber im Anschluss fällt der Blutzuckerspiegel rasant ab und es kommt zu einem Energiedefizit. Außerdem geht ein hoher Zuckerkonsum oftmals auch mit einer nährstoffarmen Ernährung einher. Wer etwa viele Fertigprodukte isst, der greift entsprechend weniger zu vollwertigen Lebensmitteln wie Vollkorngetreide, unverarbeitetem Obst und Gemüse sowie Milchprodukten. Letztlich schwächt dies alles das Immunsystem zusätzlich, weil es über die Nahrung nicht mehr an die benötigten Vitamine und Mineralstoffe kommt.

Wie viel ist zu viel?

Woran merkt man eigentlich, dass man zu viel Zucker gegessen hat? Er kann sich durch Verdauungsprobleme bemerkbar machen. Ein zu hoher Zuckerkonsum stört die Darmflora. Dadurch kann es zu Durchfällen, Blähungen und Verstopfungen kommen. Auch häufige Blasen- und Pilzinfektionen können durch zu viel Zucker ausgelöst werden. In einem zuckerreichen Umfeld fühlen sich Bakterien sehr wohl und können sich schneller vermehren. Frauen mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel haben im Durchschnitt häufiger mit Blaseninfekten oder Pilzinfektionen zu kämpfen. Und je mehr Zucker man im Blut hat, umso häufiger muss man auf Toilette. Denn der Körper versucht, den überschüssigen Zucker loszuwerden, um so wieder ein Gleichgewicht im Körper herzustellen. Da man so überdurchschnittlich viel Wasser verliert, macht einen der Körper in Form von ständigem Durst auf seinen Flüssigkeitsmangel aufmerksam. Ebenfalls eine Folge des Flüssigkeitsverlusts durch zu viel Zucker kann trockenere Haut sein. Außerdem kann es zu weiteren Hautproblemen kommen. So entstehen Entzündungen, Hautunreinheiten, Pickel und Akne, die Hautelastizität nimmt ab und Falten sowie Cellulite treten vermehrt auf.

Übergewicht und Diabetes

Ein ungesundes Essverhalten mit massivem Zuckeranteil führt zu gesundheitlichen Problemen. An erster Stelle steht Übergewicht, eine direkte Folge. Die Zahlen sind hier alarmierend: Seit 1980 hat sich die Zahl übergewichtiger Menschen verdreifacht. Besonders die Zahl der adipösen, also krankhaft fettleibigen Menschen, ist erschreckend: Laut einer OECD-Studie sind in Großbritannien 23 Prozent aller Menschen betroffen und in Deutschland 15. In den USA sind über ein Drittel der Menschen adipös, in Japan hingegen liegt der Wert bei nur vier Prozent. Das Übergewicht selbst ist für die Betroffenen jedoch nicht das Schlimmste, vielmehr sind die Folgeerkrankungen eine tickende Zeitbombe. Diabetes führt die unrühmliche Liste an. In Deutschland gibt es aktuell circa. 8 Millionen Menschen mit Diabetes, liest man auf der Website diabetesde.org. Innerhalb eines Jahres erkranken 12 von 1000 Personen neu an Diabetes. Pro Jahr kommen so mehr als 600.000 Neuerkrankungen hinzu. Das entspricht etwa 1600 Neuerkrankungen pro Tag. Bei gleichbleibender Entwicklung wird damit gerechnet, dass hierzulande bis zum Jahr 2040 bis zu 12 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein werden. Zusätzlich zu den 8 Millionen Menschen mit Diabetes wissen weitere zwei Millionen noch nicht von ihrer Erkrankung. Bei 95 Prozent der Betroffenen liegt ein Typ-2-Diabetes vor.

Bis zur ersten Diagnose leben Betroffene etwa acht Jahre lang mit einem unentdeckten Diabetes. Wenn der Körper ständig zu viel Zucker ausgesetzt ist, macht er das über verschiedene Symptome deutlich. Müdigkeit, Hautprobleme und eine höhere Infektanfälligkeit sind dabei nur einige der Möglichkeiten, mit denen der Körper auf zu viel Zucker reagiert. Richtig gedeutet, helfen die Symptome allerdings dabei, den eigenen Körper besser zu verstehen – und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die WHO empfiehlt, ausgehend von der Gesamtenergiezufuhr eines Menschen, pro Tag nicht mehr als zehn Prozent an freiem Zucker zu sich zu nehmen. Gehen wir in einem Beispiel von täglich 2000 Kalorien aus, die jemand am Tag zu sich nimmt, dann läge die Empfehlung bei maximal 50 g Zucker pro Tag. Und: Das kann bereits mit zwei Gläsern Orangensaft überschritten werden, denn unter freien Zuckern versteht die WHO auch Fructose, also Fruchtzucker. Darüber hinaus ist gerade Fertigprodukten häufig künstlich Zucker zugesetzt, sodass die Empfehlungsgrenze der WHO schnell überschritten wird, häufig ohne es zu wirklich zu merken. Für alle von uns gilt es daher, den täglichen Zuckerkonsum zu überdenken. Machen wir dies, bleiben unserem Körper eine Menge an negativen Auswirkungen erspart.