Werbebeitrag/ Autor: Peter M. Crause
Risiken und Nebenwirkungen
Die meisten von uns haben mindestens eine Sorte Schmerzmittel zu Hause herumliegen – irgendwo im Badezimmerschrank, in der Handtasche oder griffbereit im Rucksack. Schließlich kommen Kopfschmerzen, Rückenverspannungen, Periodenkrämpfe oder Erkältungssymptome selten mit Vorwarnung. Schmerzmittel sind dann wie kleine Alltagshelfer, die uns schnell wieder auf die Beine bringen. Doch obwohl die Tabletten alle irgendwie „gegen Schmerzen“ wirken, unterscheiden sie sich deutlich in dem, was sie können, was sie nicht können und wofür sie eher ungeeignet sind. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen, bevor man auf Autopilot zur gewohnten Packung greift. Nicht, weil Schmerzmittel per se bedenklich wären, sondern weil man mit ein bisschen Hintergrundwissen oft viel sicherer und gezielter entscheiden kann.
Viele Menschen denken beim Thema Nebenwirkungen sofort an extreme Fälle oder an Warnhinweise, die sie selbst gar nicht betreffen. Tatsächlich hängen Risiken aber sehr stark vom individuellen Gesundheitszustand und vom Anlass ab. Ein Mittel, das für gesunde Menschen völlig unproblematisch ist, kann für jemanden mit Vorerkrankungen plötzlich der falsche Griff sein. Umgekehrt kann ein Medikament, das in bestimmten Situationen lieber gemieden wird, für den nächsten völlig optimal passen. Es ist also weniger eine Frage von „gut oder schlecht“, sondern eher eine Frage von „für wen und wann“. Ein entspannter, gut verständlicher Überblick hilft deshalb enorm, sich selbst besser einzuordnen und typische Fehleinschätzungen zu vermeiden.
Wann Ibuprofen ein guter Begleiter ist
Ibuprofen ist einer der Stars unter den Schmerzmitteln, und das aus gutem Grund. Seine Kombination aus schmerzlindernder, fiebersenkender und entzündungshemmender Wirkung macht es in vielen Fällen zur besten Wahl. Besonders bei Beschwerden, bei denen Entzündungen eine Rolle spielen, entfaltet es seine volle Stärke: Verstauchungen, Sehnenreizungen, entzündetes Zahnfleisch oder die typischen Menstruationsschmerzen, die auf der Produktion bestimmter Gewebebotenstoffe beruhen. Wer schon einmal verzweifelt mit einer Wärmflasche herumlag und erst durch Ibuprofen echte Linderung gespürt hat, weiß, wie groß der Unterschied sein kann.
Doch auch bewährte Mittel haben ihre Tücken. Der Magen ist bei Ibuprofen häufig der erste „Meckerpunkt“. Viele Menschen merken nichts davon, aber bei anderen reagiert die Magenschleimhaut empfindlich, vor allem wenn das Mittel regelmäßig oder auf leeren Magen eingenommen wird. Magenbrennen, Druckgefühle oder Übelkeit können erste Anzeichen sein, dass das Mittel nicht optimal vertragen wird. Für Menschen mit chronischen Magenproblemen, früheren Geschwüren oder einer ausgeprägten Neigung zu Sodbrennen ist das besonders relevant. Auch wer ohnehin säurehemmende Medikamente nimmt, sollte sich bewusst machen, dass Ibuprofen diese Strategie teilweise wieder konterkarieren kann.
Wenig bekannt ist ebenfalls, dass Ibuprofen die Nieren belastet. Das ist im Alltag meist kein Problem, solange man ausreichend trinkt und das Medikament nur kurzzeitig verwendet. Bei bestehenden Nierenproblemen sieht das jedoch anders aus: Die sogenannte „Nierenreserve“ ist bei diesen Menschen eingeschränkt, sodass selbst übliche Dosierungen ungünstig wirken können. Das Gleiche gilt für Menschen, die entwässernde Medikamente einnehmen oder bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Bei ihnen kann Ibuprofen in seltenen Fällen den Blutdruck erhöhen oder Wassereinlagerungen begünstigen. Es bedeutet also nicht, dass das Mittel gemieden werden muss – aber es verdient etwas mehr Aufmerksamkeit, als es im Alltag oft bekommt.
Paracetamol, Aspirin & Co.
Wenn Ibuprofen nicht infrage kommt oder einfach nicht zur Art des Schmerzes passt, rückt Paracetamol in den Fokus. Viele wählen es, weil es den Magen schont und zuverlässig Schmerzen und Fieber senkt. Für klassische Spannungskopfschmerzen oder fiebrige Infekte ist es tatsächlich eine gute Wahl. Doch auch Paracetamol hat eine Schwachstelle, und die liegt in der Leber. Wer regelmäßig Alkohol trinkt, sollte besonders vorsichtig sein, denn im Zusammenspiel mit Alkohol kann die Leber stärker belastet werden als gedacht. Problematisch wird es vor allem bei höheren Dosen oder wenn man das Mittel über längere Zeit einnimmt, weil die Leber dann weniger Reserven hat, um die Substanz abzubauen. Für die allermeisten Menschen ist Paracetamol trotzdem sicher – nur eben nicht grenzenlos und nicht für jede Situation.
Aspirin, also Acetylsalicylsäure, wirkt ebenfalls schmerzlindernd und entzündungshemmend, hat aber zusätzlich einen Einfluss auf die Blutgerinnung. Das kann nützlich sein, wenn man es ärztlich
verordnet in sehr niedriger Dosierung zur Vorbeugung bestimmter Herz-Kreislauf-Erkrankungen nutzt. In normaler Schmerzmitteldosierung kann dieses „blutverdünnende“ Element jedoch dafür sorgen, dass Wunden stärker bluten oder Menschen mit empfindlichem Magen schneller Probleme bekommen. Die Schleimhaut des Magens reagiert bei manchen besonders stark auf Aspirin, sodass es dort eher zu Reizungen kommt. Wer ohnehin Gerinnungshemmer einnimmt oder eine bekannte Neigung zu Blutungen hat, sollte es deshalb am besten nach Absprache mit einem Arzt und nicht spontan einsetzen.
Hinzu kommt eine Besonderheit, die im Alltag kaum bekannt, aber wichtig ist: Aspirin kann bei Kindern und Jugendlichen während bestimmter Virusinfektionen ein sehr seltenes, aber gefährliches Krankheitsbild auslösen. Deshalb wird der Wirkstoff in dieser Altersgruppe nur mit klarer ärztlicher Empfehlung eingesetzt. Für Erwachsene ist dieses Risiko praktisch irrelevant, dennoch zeigt es, wie unterschiedlich das Einsatzprofil je nach Alter und Situation sein kann.
Sinnvoll einnehmen
Schmerzmittel wirken übrigens nicht schneller, nur weil man „auf Nummer sicher“ gleich zwei verschiedene nimmt. Häufig genügt ein einzelner Wirkstoff, kombiniert mit Ruhe, Flüssigkeit und manchmal einer Wärmflasche oder einem Kühlakku, je nach Art der Beschwerden. Viel sinnvoller als ein „Cocktail“ ist ein bewusster Blick auf die Ursache: Kommt der Schmerz durch Spannung, durch Entzündung, durch eine akute Erkrankung oder durch etwas ganz anderes? Wer diese Frage grob einordnen kann, wählt automatisch gezielter.
Viele Menschen unterschätzen auch, wie wichtig der Zeitpunkt ist. Ein Schmerzmittel wirkt am besten, wenn es früh im Verlauf eingenommen wird, bevor der Schmerz sich „hochschaukelt“. Das heißt nicht, dass man jedes Ziehen sofort behandeln sollte, aber es bedeutet, dass man nicht bis zur völligen Erschöpfung warten muss. Gleichzeitig bleibt es wichtig, Schmerzmittel nicht aus Gewohnheit einzusetzen. Schmerzen sind Warnsignale, und wenn sie wiederkehren oder ungewöhnlich stark sind, sollten sie nicht dauerhaft nur mit Tabletten überdeckt werden. Die beste Strategie ist also ein bewusster und wohldosierter Einsatz: genug, um den Alltag zu erleichtern, aber nicht so viel, dass der Körper seine Chance verliert, auf sich aufmerksam zu machen.
Wer sich unsicher fühlt, ist damit übrigens nicht allein. Schmerzmittel gehören zu den am häufigsten verwendeten Medikamenten überhaupt, und niemand erwartet, dass man ihre pharmakologischen Feinheiten aus dem Stegreif erklären kann. Ein kurzer Austausch mit Apothekerinnen, Apothekern oder Ärztinnen und Ärzten kann enorm helfen, gerade wenn man Vorerkrankungen hat oder regelmäßig Medikamente einnimmt, die sich gegenseitig beeinflussen könnten. Mit ein wenig Hintergrundwissen, einem realistischen Blick auf die eigene Gesundheit und dem Mut, im Zweifel nachzufragen, wird aus der Tablette im Badezimmerschrank kein Risiko, sondern ein gut eingesetzter Alltagshelfer – verlässlich, sinnvoll und ohne unnötige Nebenwirkungen.
