Autor Peter M. Crause

Rückenschmerzen adé

Unser Körper reagiert vielfältig auf äußere Einflüsse. Rückenschmerzen etwa kommen oft von Haltungsproblemen – alle Muskeln verspannt, vergeht Stunde um Stunde, in denen wir vor Computern sitzen. Oder wir verbringen als sogenannter Couch-Potato unendlich viel Zeit vor dem heimischen TV. Und auch am Arbeitsplatz in der Firma oder im Homeoffice wird Ergonomie kleingeschrieben. Nur zu logisch, dass es sehr schnell zu Rückenschmerzen kommen kann. Oftmals in Vergessenheit gerät bei diesen Schmerzen aber die Psyche. Man mag es kaum glauben, aber der Kopf spielt eine ganz entscheidende Rolle bei vielen Schmerzpatienten. Experten sind sich darin einig, dass Rückenschmerzen auch von vielen Stressfaktoren bedingt sind. So ist der Stress am Arbeitsplatz oder in der Familie ein wichtiger Auslöser, der leider viel zu oft vernachlässigt wird. Verlieren wir unseren Arbeitsplatz, gibt es starke familiäre Probleme oder sind wir mit schwierigen Situationen in unserem direkten Umfeld konfrontiert, dann weiß sich der Körper oftmals nur in der Art zu helfen, als dass er sich mit Schmerzen meldet, eben auch Rückenschmerzen. Das Fatale: Solche Auslöser werden bei einer normalen Diagnose nicht berücksichtigt. So kommt es dazu, dass die Therapie auch nicht anschlägt. Schlimmer noch – durch die eher depressive Grundeinstellung wird auch der Nutzen der Therapie von den Patienten in solch einer Situation infrage gestellt. Daher kann diese auch keine Hilfe bringen. Umso wichtiger ist es, den Stress erst gar nicht an uns heranzulassen. Damit kann man am Arbeitsplatz anfangen, indem Überstunden nicht mehr die Regel, sondern die Ausnahme werden und indem man nichts von der Arbeit mit nach Hause nimmt – auch nicht im Kopf. Weiter geht es in der Familie. Auch hier benötigt jedes Familienmitglied seinen eigenen Freiraum, ein gnadenloses Durchtakten des gesamten Tags führt nur zu noch mehr Stress.

Anti-Stress-Programm

Was in Japan schon länger bekannt war, konnten kürzlich auch Studien in unsern Breiten belegen. Der Wald ist ein entscheidender Ort, um Stress zu verringern. Selbst der Ausblick auf ein künstliches Waldbild ließ Probanden entspannen. Daher kann eine Empfehlung zur Beruhigung des Nervensystem nur lauten: ab in den Wald, hierzu wird schon an vielen Orten das Waldbaden angeboten. Überhaupt keine neue Erfindung, schon Anfang des 20. Jahrhunderts konnte man so die Seele baumeln lassen. Und die Ergebnisse der japanischen Studien? Waldbaden wirkt blutdrucksenkend, stresshormonsenkend und immunsystemstärkend. Bei den angebotenen Kursen geht man in Gruppen durch den Wald, erforscht ihn, berührt und bekommt ganz intensiv Gerüche, Farben und Töne mit. Das ganze über etwa zwei Stunden, und auch Gesprächsthemen können zuvor definiert werden oder bestimmte Bewegungsmuster. Wie auch immer: Die Naturwahrnehmung steht im Vordergrund. Sie können auch selbst loslegen, denn fast ein Drittel der Fläche unseres Landes besteht aus Wald. Sie müssen ihn nur erkunden und sich vor allem Zeit dazu nehmen. Nicht einfach mit Walkingstöcken oder anderen Sportmaterialien durchhetzen, sondern einfach zwei Stunden im Terminplaner eingeben und dann los. Mit offenen Augen und Interesse die Umgebung erkunden, das macht jede Menge Spaß. Sie werden merken, wie Ihre Gedanken freien Lauf bekommen und Sie es schaffen, selbst Probleme zu lösen. Unser Tipp: Nehmen Sie einen Naturführer mit und lernen Sie die heimische Flora und Fauna besser kennen. Auch das ist für unseren Geist erfrischend und beruhigend. Und dann sind da noch die Ernährung und die wertvollen „Anti-Stress-Nährstoffe“ wie Uridin- und Cytidin-Monophosphat. Körpereigene Nukleotide, die wertvolle Bausteine zum Aufbau neuronaler Membranstrukturen sind. Müssen diese typischerweise vom Körper zuerst aufwendig produziert werden, können sie auch einfach und schnell zugeführt werden. Weiterhin wichtig sind Folsäure sowie das Vitamine B12. Dieses ist hilfreich, um die normale psychische Funktion aufrecht zu halten und beugt Müdigkeit und Ermüdung vor. Wer den Rücken nicht nur physisch fit macht, sondern ihn auch durch eine ausgewogene Ernährung oder Zusatzstoffe mit Nährstoffen versorgt, kann sich viele Schmerzen ersparen.