Autorin Anne Klein
Süßer Honig
Als Brotaufstrich, im Halsbonbon oder im Schlaftrunk: Honig ist ein beliebtes Lebensmittel. In fast jedem Haushalt steht ein Glas der goldgelben Flüssigkeit im Vorratsschrank. Warum ist Honig eigentlich so lange haltbar? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich seine Bestandteile ansehen. Honig hat einen niedrigen Wassergehalt, typischerweise unter 18 %, was das Wachstum von Mikroorganismen hemmt. Außerdem enthält er natürliche Zucker wie Glukose und Fructose, die hygroskopisch sind und Feuchtigkeit absorbieren, wodurch die Umgebung für Bakterien weniger geeignet wird. Die sauren pH-Werte von Honig, normalerweise zwischen 3 und 4, tragen auch zur Haltbarkeit bei, da viele Bakterien in sauren Umgebungen nicht überleben können. Darüber hinaus produzieren Bienen Enzyme, die den Zucker in Honig in kleine Mengen Wasserstoffperoxid umwandeln, was ebenfalls antibakterielle Eigenschaften hat. All diese Faktoren zusammen machen Honig zu einem haltbaren Lebensmittel. Es ist empfehlenswert, den Honig an einem trockenen, dunklen und kühlen Ort aufzubewahren. Die optimale Lagertemperatur liegt zwischen 10 und 15°C, bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60 %, um das Wachstum von Hefepilzen zu verlangsamen. Es ist wichtig zu beachten, dass Honig, der in Gläsern abgefüllt ist und in feuchten Räumen gelagert wird, Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnehmen kann, was zu einem Risiko der Gärung führt.
Wie lange?
Gemäß gesetzlichen Bestimmungen muss auch Honig ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen. Dieses Datum wird von jedem Imker individuell, üblicherweise mit einer Zeitspanne von etwa 2 Jahren, festgelegt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis wann der Honig seine charakteristischen Eigenschaften behalten sollte. Auch nach Ablauf dieses Datums kann man den Honig noch essen, sofern er nicht durch Wärme beeinträchtigt wurde und ideal gelagert wurde. Unter optimalen Lagerbedingungen ist Honig praktisch unbegrenzt haltbar. Im Gegensatz dazu ist die Lagerung von Honig im Kühlschrank nicht unbedingt notwendig und kann sogar nachteilig sein. Der Kühlschrank kann zu einer Kristallisation des Honigs führen, was ihn fest werden lässt, was aber keine Minderung der Qualität bedeutet.
Insgesamt ist es ratsam, Honig bei Raumtemperatur und fernab von Feuchtigkeit und direktem Sonnenlicht zu lagern, um seine Konsistenz und Qualität zu erhalten
Kristallisation
Die Kristallisation oder Blütenbildung im Honig ist ein natürlicher Prozess, bei dem der Zucker im Honig zu Kristallen kristallisiert. Dies führt dazu, dass der Honig eine festere Konsistenz erhält. Die Kristallisation ist kein Zeichen von Verderb oder minderer Qualität, sondern eher ein Hinweis auf die Reinheit des Honigs. Bestimmte Honigsorten kristallisieren schneller als andere, abhängig von ihrer Zusammensetzung. Durch sanftes Erwärmen kann die Kristallisation rückgängig gemacht werden, ohne die Qualität des Honigs zu beeinträchtigen. Manchmal zerfällt der Honig in zwei Schichten, in eine obere, flüssige Schicht und eine untere, festere Schicht. Diese sogenannte Phasentrennung tritt aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung der Zuckerarten im Honig auf. In der Regel besteht die obere Schicht hauptsächlich aus Glukose, während die untere Schicht reich an Fructose ist. Diese Phasentrennung ist kein Anzeichen für Verderb, sondern zeigt die natürlichen Eigenschaften von Honig an. Durch einfaches Umrühren kann der Honig wieder homogenisiert werden.
Schlecht geworden ist der Honig dann, wenn er gärt oder sich Schimmel gebildet hat. Das sind Anzeichen für eine unzureichende Lagerung oder für Verunreinigungen. Wenn Honig gärt, bedeutet dies, dass sich Bakterien darin vermehren, was zu einem unangenehmen Geruch und Geschmack führt. Schimmelbildung entsteht durch das Eindringen von Luftfeuchtigkeit oder Fremdpartikeln. Beide Zustände deuten auf eine unsichere Verzehrbarkeit hin und der Honig sollte entsorgt werden. Eine ordnungsgemäße Lagerung in einem luftdichten Behälter bei geeigneten Bedingungen kann dies verhindern.
Ökotest hat Honig getestet: Der Test zeigt, dass Honig leider nicht immer ein reines Naturprodukt ist. Das Labor wies Zuckersirup, bienengiftige Pestizide und Verunreinigungen nach. Andere Honige sind aber empfehlenswert. Ökotest empfiehlt außerdem: Immer mit einem sauberen Löffel in das Honigglas tauchen, das verhindert Verunreinigungen.
Den Deckel fest zuschrauben, sonst nimmt der goldene Nektar den Geruch anderer Lebensmittel an. Übrigens: Honig wir auch immer mehr in Kosmetikprodukten verwendet: Für die Hautpflege enthält er mehrere positive Wirkstoffe: Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente. Er punktet vor allem mit dem hohen Gehalt an Vitaminen C, B2 und B6 sowie Niacin und Pantothensäure.