Autor Peter M. Crause 

SUP-Yoga

Yoga auf einem Board, das durch Wellen, Wind und Boote ins Schaukeln gerät? Doch, das geht. Sicher, es ist anspruchsvoller als an Land, mit festem Boden unter dem Körper. SUP steht für Stand-Up-Paddeling und genau auf jenem dafür infrage kommenden Brett werden die Yogaübungen ausgeführt. Yoga verlagert also die Übungen, die man normalerweise auf einer Matte an Land durchführt, aufs Wasser. Das kostet erstmal Überwindung, auf so ein Board zu steigen, selbst wenn man jahrelange Yoga-Erfahrung hat. Aber es soll sich lohnen, wie Kenner schwärmen. Yoga fördert den Gleichgewichtssinn, den man auch auf dem SUP braucht, das Gleiten über ein sanftes Gewässer kann dafür so entspannend sein wie eine gelungene Yoga-Einheit. Warum also nicht die Yogamatte gegen ein SUP-Board tauschen und beide Sportarten kombinieren? Beim SUP-Yoga benötigen Sie eine ganze Menge Körperspannung, um auf dem Brett zu bleiben.

Training für die Tiefenmuskulatur

SUP-Yoga erfordert im Vergleich zum klassischen Yoga besonders viel Körperspannung, vor allem die Tiefenmuskulatur wird gefordert. Dabei handelt es sich um kleine Muskeln, die entlang der Wirbelsäule sitzen. Sie stabilisieren die Wirbelkörper, geben unserem Körper Haltung und beugen so etwa Rückenschmerzen vor. Das Besondere an der Tiefenmuskulatur: Wir können sie nicht bewusst anspannen. Deshalb sind Bewegungen auf instabilen Unterlagen wie beim SUP-Yoga ideal, um die winzigen Muskeln zu trainieren. Eine gut trainierte Tiefenmuskulatur spannt sich bei jeder Alltagsbewegung an, stützt und schützt somit unsere Gelenke und bremst deren Verschleiß.

Was man erreichen kann:

  • Balance, Koordination und Konzentration werden geschult: Auf dem Wasser wirkt sich schon die kleinste Bewegung auf das Board aus. Dadurch erfordern die Übergänge von einer Yoga-Position in die nächste erhöhte Aufmerksamkeit und ein gutes Gleichgewicht.

  • Die Tiefenmuskulatur wird trainiert: Durch das schaukelnde Board werden noch mehr tieferliegende kleine Muskeln aktiviert.

  • Körperhaltung und Technik werden verbessert: Yoga auf instabilem Untergrund stärkt den Haltungsapparat und verbessert die achtsamere Ausführung der Asanas.

  • Körper, Geist und Atem im Einklang: Auf dem Wasser erlebt man seine Umgebung aus einer neuen Perspektive, gewinnt etwas Abstand und kommt so besser zur Ruhe. Mit jedem Atemzug fühlt man sich mehr mit der Natur verbunden.

  • Das Selbstbewusstsein wird gestärkt, indem man sich einer neuen Herausforderung stellt – selbst wenn man anfangs dabei baden geht.

Übungen für den Anfang

Um SUP-Yoga auszuprobieren, braucht man weder Erfahrung im Yoga noch im Stand-Up-Paddling. Allerdings wäre ein Kurs unter Anleitung günstig, um die Herausforderungen mit dem Gleichgewicht zu meistern. Denn es ist wichtig, sich mit dem SUP-Board vertraut zu machen und ein Gefühl dafür zu bekommen. Wenn es dann richtig losgeht, vergisst man ziemlich schnell, dass man sich auf dem Wasser befindet. Es braucht niemand Angst zu haben, ins Wasser zu fallen, da das Board durch einen Anker befestigt ist. Und wenn man halt mal reinfällt, es ist ja eine Sommersportart und das Wasser ist nicht kalt.
Um ins SUP-Yoga einzusteigen, empfiehlt es sich erst einmal, mit einfachen Übungen zu starten.

Position 1: Der Vierfüßler-Stand: Auf allen Vieren lernen Sie erst einmal, die Balance auf dem SUP-Board zu halten. Haben Sie sie gefunden, heben Sie zuerst das linke Bein mit dem rechten Arm und wechseln dann die Seite.
Position 2: Die Planke und Bretthaltung: Stützen Sie sich auf Ihre Hände und bringen Sie Ihren Körper in eine gerade Linie und halten Sie dann die Spannung. Anschließend winkeln Sie Ihre Arme an und begeben sich tiefer ans Brett. Versuchen Sie hier, einen Moment zu halten.
Position 3: Der herabschauende Hund: Sie starten aus dem Vierfüßler-Stand. Atmen Sie einmal tief ein und strecken dann Arme und Beine durch. Der Po wandert in die Höhe und die Wirbelsäule wird durchgestreckt. So dehnen Sie Ihren ganzen Körper.
Position 4: Die Taube: Aus dem herabschauenden Hund bringen Sie hier ein gebeugtes Bein nach vorne und setzen sich hin. Das andere Bein strecken Sie nach hinten aus. Dann strecken Sie Ihre Wirbelsäule lang aus. Wenn Sie es schaffen, können Sie zusätzlich das hintere Bein beugen und mit der Hand festhalten. Danach wechseln Sie die Seite.
Position 5: Der Krieger 2: Wenn Sie die Übungen bis dahin geschafft haben, können Sie ausprobieren, auch aufzustehen. Beim Krieger 2 stellen Sie sich hin: Das vordere Bein ist im 90-Grad-Winkel und das hintere Bein weit nach hinten gestreckt. Die Arme werden nun parallel zum Boden geöffnet: Ebenfalls wird ein Arm nach hinten gestreckt und einer nach vorne. Atmen Sie langsam ein und aus. Hat es geklappt? Wenn nicht, bitte noch ein wenig üben.