Autorin: Anne Klein

Thermalwasser

Schon die alten Römer haben Thermalbäder zu schätzen gewusst. Seit vielen Jahrhunderten wird die heilende Wirkung heißer Quellen genutzt. Pure Entspannung und Regeneration verspricht ein Besuch in einem Thermalbad. Zeit, sich von dem stressigen Alltag zu distanzieren, oder etwas für die Gesundheit zu tun. Ein Thermalbad ist kein normales Freizeitbad. Das mineralstoffhaltige Badewasser entspringt einer Thermalquelle und bringt es auf eine Mindesttemperatur von 20 °C. Daher stammt auch der Name: Das Wort „thermal“ entstammt dem Griechischen und bedeutet so viel wie „warm“. In dem Thermalwasser gelöst sind die wertvollen Mineralien, die es so besonders machen. Je nach Gestein, durch welches das Wasser vorher floss, ist es angereichert mit Magnesium, Calcium, Kochsalz oder auch Kalium. Außerdem sind auch schwefelhaltige Thermalbäder beliebt und auch radonhaltiges Thermalwasser hat eine ebenso heilende Wirkung.

Was ist Thermalwasser?

Unter Mineralwasser versteht man Quellwasser mit einer bestimmten Mineralstoffkonzentration. Damit es als Thermalwasser bezeichnet werden darf, muss die Temperatur des Mineralwassers bei Austritt aus der Quelle mindestens 20 °C betragen. Außerdem muss die Mineralstoffzusammensetzung durch ein qualifiziertes Institut nachgewiesen werden. Dieses Wasser ist oft Jahrtausende dem natürlichen Wasserkreislauf entzogen, ehe es als Thermalquelle erschlossen wird. Ursprünglich ist es aus Niederschlagswasser entstanden, das durch unterschiedliche Gesteinsarten gesickert ist, sich dabei mit wertvollen Mineralien und Spurenelementen angereichert und erwärmt hat. Entsprechend der geologischen Beschaffenheit des Bodens ist dann ein unverwechselbares Wasser mit spezieller Mineralienzusammensetzung entstanden, das bei Bade- oder Trinkkuren eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus vorweist.

Meist enthält das Thermalwasser aus der Tiefe viele Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Sulfate, Jod, Radon oder Kohlendioxid oder den nach faulen Eiern müffelnden Schwefelwasserstoff. Dieses angereicherte Heilwasser ist bei genügend hohen Konzentrationen gesundheitsfördernd und hilft bei diversen Erkrankungen. Das ist medizinisch bewiesen. Kohlensäure steigert etwa die Durchblutung, Schwefelbäder lindern Hautprobleme oder Rheuma, anerkannt ist die Wirkung von Thermalbädern mit hohem Schwefelanteil auch bei Neurodermitis, Schuppenflechte oder Akne. Sulfatwasser tut vor allem den Organen im Oberbauch und den Harnwegen gut. Aktuelle Studien belegen auch eine stressmindernde Eigenschaft von Thermalwasser. So führt bereits ein ca. 25-minütiges Bad zu einer deutlichen Senkung des Kortisol-Gehalts im Speichel. Kortisol ist ein Stresshormon mit negativer Wirkung. Auch der Schwefelgehalt hat hierbei positive Auswirkungen.

Öfter anwenden

Durch die Reize des Thermalwassers kommt es zu chemischen und physikalischen Reaktionen auf der Körperoberfläche. Damit das Heilwasser jedoch für unsere Gesundheit förderlich ist, muss es öfter hintereinander angewandt werden – daher dauert eine klassische Kur oft zwei bis drei Wochen. Je nach Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist Thermalwasser bei verschiedenen Leiden empfehlenswert: Muskelverspannungen, Rheumatismus, Hautleiden, Herz-Kreislauf-Störungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und andere. In umfangreichen Studien wird festgestellt, welche Quelle gegen welches Leiden hilfreich ist. Kurze Thermenaufenthalte sind vor allem im Winter, aber wirkt lindernd bei Rheuma und auch bei Arthrose nach dem Sommer sehr beliebt. Einfach den Stress beiseiteschieben, sich erholen und abschalten. Das Thermalwasser wirkt auch lindernd neben Rheuma, auch bei Arthrose, Neuralgien, Gelenkentzündungen, Brüchen, Muskelrissen, Stoffwechselstörungen, Frauenleiden, Erkrankungen der Atemwege und Hautleiden. Die Vielfalt der Anwendungsmethoden ist ebenso eindrucksvoll: Mineral- oder Thermalbäder, Ozonbäder, Duschbäder, Dampfbäder, Fangopackungen, Spülungen, Unterwassermassagen und vieles mehr, das in zahlreichen gepflegten Badebetrieben zur Verfügung gestellt wird.

Auch innerliche Heilwirkungen ergeben sich aus den beim Baden durch die Haut aufgenommenen Mineralstoffen. Außerdem atmet man die flüchtigen Stoffe ein, was zu einer positiven Beeinflussung von Lunge, Bronchien und Schleimhäuten beitragen kann. Gerade bei chronischen Krankheiten wie Asthma wurden schon sehr gute Heilerfolge erzielt. Eine Badezeit von 20 Minuten gilt als optimal, mehr als 30 Minuten sollten es in keinem Fall sein. Da das Thermalbad sehr anregend wirken kann, sollten Menschen mit Kreislaufproblemen zunächst mit wenigen Minuten beginnen und die Badezeit dann langsam steigern. Wichtig ist ebenfalls, nicht zu viel Wasser während des Bades zu trinken.