Überdosierung von Vitamin D

Das Sonnenvitamin stärkt Knochen und Zähne. Früher gab es häufig einen Mangel an Vitamin D, aber auch eine Überdosierung kann Folgen haben. Der menschliche Körper produziert in der Haut den Großteil seines Bedarfs an Vitamin D, was eigentlich ein Hormon ist, selbst. Vor allem in den Sommermonaten, da hierfür UV-B-Strahlung, also das Licht der Sonne, erforderlich ist. Eine Vitamin-D-Überdosierung durch zu langen Aufenthalt in der Sonne ist allerdings nicht möglich, da der Körper die Produktion des Vitamins selbst reguliert. Auch durch die Nahrungsaufnahme ist eine Vitamin-D-Überdosierung nicht möglich. Die Konzentration des Vitamins ist selbst in Vitamin-D-reichen Lebensmitteln wie fettreichem Fisch zu gering.

Die Rolle von Vitamin D

Damit Knochen und Zähne stabil bleiben, wird Calcium benötigt, das als Calciumphosphat eingelagert wird. Vitamin D spielt eine wichtige Rolle in diesem Prozess. Es reguliert den Calcium- und Phosphatstoffwechsel und unterstützt die Aufnahme von Calcium aus dem Darm ins Blut sowie die Einlagerung in die Knochen. Damit ist es unentbehrlich für die Gesundheit von Knochen und Zähnen. Vitamin D spielt darüber hinaus auch in anderen Stoffwechselvorgängen eine Rolle, unter anderem beeinflusst es die Muskelkraft. Bisher wurde in den Medien meist über einen Mangel an Vitamin D berichtet. Denn ein Mangel kann die Ausbildung einer Knochenerweichung sowie Osteoporose zur Folge haben. Bei Osteoporose verringert sich die Knochendichte und damit die Stabilität des Knochengewebes. Die Knochen werden anfälliger für Brüche, insbesondere das Frakturrisiko für Hüfte, Wirbelsäule und Handgelenke nimmt zu. Mit steigendem Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, an Osteoporose zu erkranken. Besonders im Kindesalter ist fehlendes Vitamin D gefährlich. Werden Knochen und Zähne bei Heranwachsenden unzureichend mineralisiert, droht eine Verformung der Knochen, früher wurde diese Rachitis gefürchtet, heute kommt diese Mangelerscheinung in Deutschland allerdings sehr selten vor. Deshalb gilt: Kein zusätzliches Vitamin D ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt.

Zu wenig Vitamin D

Maximal 20 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs lassen sich über die Nahrung decken, der restliche Anteil wird mithilfe des Sonnenlichts in der Haut gebildet. Im Winter kann es zu Mangelzuständen kommen, was sich im Blutbild feststellen lässt. Daher supplementieren viele Menschen das Vitamin vor allem in der kalten Jahreszeit. Vitamin D werden neben den Wirkungen auf Zähne, Knochen und Muskeln noch weitere positive Wirkungen zugeschrieben: Es soll Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems oder Infekten vorbeugen können, aber die Studienlage ist dazu nicht eindeutig. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) geben epidemiologische Studien erste Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Status und dem Auftreten von akuten Atemwegsinfekten. Insbesondere bei Personen, die einen echten Vitamin-D-Mangel (Serumkonzentration < 25 nmol/L) aufweisen, könnte die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten in niedriger Dosierung (7,5-100 µg/Tag oder 35-500 µg/Woche) die Häufigkeit von akuten Atemwegsinfekten verringern. Für hohe Einmalgaben an Vitamin D (> 750 µg/Tag) konnte kein Zusammenhang beobachtet werden. In der Behandlung akuter Atemwegsinfekte gab es keinen Einfluss durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten. Aber gleich mehrere Studien haben im Jahr 2020 beobachtet: Covid-19-Patienten mit einem Vitamin D-Mangel sind oft schwerer erkrankt. Schützt Vitamin D nach einer Infektion mit dem Sars-Cov-2-Virus gegen einen schweren Verlauf? Ganz so einfach ist es nicht: Denn die Studien haben nur beobachtet, dass Patienten mit niedrigen Vitamin D-Spiegel schwerer erkranken. Ein direkter Zusammenhang konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden.

Überdosierung

Überdosierungen entstehen bei einer täglichen Einnahme von 10.000 I.E. oder mehr. Befindet sich zu viel Vitamin D in Blut und Gewebe, kann sich der Mineralstoffhaushalt verschieben. Symptome für eine Überdosierung sind: Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit, Verstopfung, Mattigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelschwäche, Schläfrigkeit, erhöhte Stickstoffkonzentration im Blut, gesteigerter Durst, erhöhter Harndrang und Herzrhythmusstörungen. Überschüssiges Calcium kann sich in Blutgefäßen und Nieren ablagern und zu ernsthaften Nierenerkrankungen und Arteriosklerose führen.

Fazit: Bei Verdacht auf einen Vitamin-D-Mangel sollte immer zunächst ein Arzt aufgesucht werden, der entsprechend der Blutwerte eine Behandlung mit Vitamin D einleiten kann. Dann besteht keine Gefahr einer Überdosierung.

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