Unregelmäßiger Zyklus

So selten ist er gar nicht, der unregelmäßige Zyklus, nur die wenigsten Frauen bekommen ihre Menstruationsblutungen in absolut regelmäßigen Abständen. Meist schwankt die Zyklusdauer leicht. Einflussfaktoren sind beispielsweise Stress sowie ein Orts- oder Klimawechsel. Ein unregelmäßiger Zyklus kann aber auch auf Erkrankungen zurückzuführen sein. Normalerweise dauert der Monatszyklus 26 bis 32 Tage bei einer Blutungsdauer von zwei bis sieben Tagen. Abweichungen von dieser „normalen“, regelmäßigen Menstruationsblutung werden Zyklusstörungen (Menstruationsstörungen) genannt.

Verschiedene Ursachen

Der weibliche Menstruationszyklus ist sehr anfällig für Störfaktoren. Stress, eine Zeitverschiebung oder hormonelle Veränderungen können bereits für eine Schwankung im Zyklus sorgen. Auch das Gewicht einer Frau kann großen Einfluss auf den Zyklus haben. Frauen mit Untergewicht und Frauen mit Übergewicht neigen vermehrt zu Schwankungen ihres Zyklus. Wer extrem viel Sport betreibt und seinen Körper ständig an seine Grenzen treibt, kann auch dadurch den Monatszyklus stören, bis dahin, dass die Periode ausbleibt. Und auch Medikamente können den Zyklus verschieben. Äußere Störfaktoren wie Stress, Medikamente oder eine Zeitverschiebung sind in der Regel leicht auszumachen und bestenfalls zu beheben. Es gibt jedoch auch Faktoren, die einen unregelmäßigen Zyklus zur Folge haben, die erst mit Hilfe einer medizinischen Untersuchung ausfindig gemacht werden können. Dazu gehören hormonelle Erkrankungen (Schilddrüse), Endometriose, das polyzystische Ovarialsyndrom (kurz PCO-Syndrom) oder auch eine Entzündung der Eierstöcke. Sollten Sie Schwankungen in Ihrem Zyklus feststellen, die Sie beunruhigen, dann ist der Frauenarzt der richtige Ansprechpartner.

Zum Arzt

Ganz sicher zum Arzt sollten Sie auf jeden Fall bei folgenden Symptomen:

  • Zyklus war bisher regelmäßig und ist es plötzlich nicht mehr.
  • Die Regelblutung erfolgt seltener und verursacht starke Schmerzen.
  • Schmierblutungen treten auf.
  • Der Zyklus ist auffällig, zusätzlich kommt es zu männlicher Behaarung  und Gewichtszunahme.
  • Das Gewicht schwankt stark.
  • Die Regel bleibt ohne klaren Grund aus.
  • Während des ganzen Monatszyklus treten regelmäßig Unterleibsschmerzen auf.

Was man selbst tun kann

Sofern der unregelmäßige Zyklus nicht durch die eigene Lebensführung entstanden ist, können Sie auch selbst versuchen, die hormonelle Störung zu behandeln.
Entspannen: Ist Stress oder psychisches Ungleichgewicht die Ursache für die Beschwerden, sollte man dringend versuchen, sich zu entspannen. Dabei helfen beispielsweise Yoga oder autogenes Training.

Ernährung umstellen: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen, fettarmem Fleisch und Milchprodukten sowie Obst und Gemüse unterstützt alle körperlichen Prozesse – und damit auch einen regelmäßigen Zyklus.

Leicht bewegen: Niemand muss jeden Tag Sport machen. Aber leichte Bewegung, zum Beispiel dreimal pro Woche für 30 Minuten Radfahren oder Schwimmen, macht nicht nur fit, sondern unterstützt auch den Hormonhaushalt.

Beim Gynäkologen

Bei einem verkürzten Zyklus wird der Frauenarzt eine Behandlung in Betracht ziehen, wenn die Frau unter ihrer häufigen Blutung leidet oder dadurch eine Blutarmut entstanden ist. Eine Hormontherapie oder auch die Hormon-Spirale können helfen. Bei einem sehr langen Zyklus oder dem Ausbleiben der Periode ist entscheidend, was der Auslöser dafür ist. Bei organischen Ursachen wie dem PCO-Syndrom kann beispielsweise eine Hormontherapie helfen. Liegt die Ursache in äußeren Einflüssen wie Stress oder einer Essstörung, ist erst einmal die Patientin selbst angehalten, etwas daran zu ändern. Auch eine Psychotherapie kann in schweren Fällen helfen. Bei einer sehr schwachen Blutung ist bei einer gesunden Frau ohne Kinderwunsch keine Behandlung nötig. Möchte die Frau gerne schwanger werden und ihre schwache Periode ist die Folge einer Störung der Eierstöcke, kann der Arzt auch hier eine Hormontherapie verschreiben. Damit sollen die Eierstöcke stimuliert und der Eisprung ausgelöst werden. Bei einer sehr starken Blutung aufgrund einer Gelbkörperschwäche wird der Arzt gestagenhaltige Medikamente in Betracht ziehen.

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