Autorin: Anne Klein

Verdauungsstörungen
mit Yoga behandeln

Viele Menschen klagen über Rückenprobleme, aber oft ist der Darm schuld. Wieso? Weil er acht Meter lang ist und durch ungesundes Essen mit Verschlackungen zu kämpfen hat. Wenn Sie also glauben, Ihr Rücken sei das Hauptproblem, dann überprüfen Sie doch einmal Ihre Essgewohnheiten und stellen Sie diese eine Weile auf „gesund“ um. Vielleicht hilft es, Ihre Rückenschmerzen zu lindern, wenn Sie Ihren Darm ein wenig entlasten. Inzwischen ist ja bekannt, dass Übergewicht, Depressionen oder Allergien etwas mit dem Darm bzw. der Darmflora zu tun haben könnten. Wenn der Magen-Darm-Trakt in Unordnung gerät und mit schmerzhaften Symptomen wie Blähungen oder gar einer Verstopfung reagiert, sehen viele Menschen Medikamente als einzigen Ausweg. Doch bevor man dazu greift, kann man es ja vielleicht mal mit einigen Yoga-Übungen versuchen. Yoga wirkt auf die Darm-Hirn-Achse und beruhigt den Körper. Die Kombination aus Drehungen, Achtsamkeit und Atemübungen unterstützt die Darmbewegung – ganz ohne medizinische Hilfsmittel. Die folgenden drei Übungen lockern den Darm und können gezielt bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden, zum Beispiel bei einem Reizdarm.

Katze und Kuh

Bei dieser Yoga-Übung (entnommen aus https://www.ratgebergesund.de) setzen Sie sich auf einen Stuhl und legen die Hände locker auf die Oberschenkel. Atmen Sie ein und machen Sie den Brustkorb weit. Heben Sie das Brustbein, den Kopf und das Kinn an, soweit es angenehm ist. Das Becken zeigt nach unten, dadurch dreht das Steißbein nach oben. Mit der Streckung des Nackens ergibt sich ein leichtes Hohlkreuz. Diese Position nennt sich „Kuh“. Beim Ausatmen machen Sie den Rücken ganz rund wie bei einem Katzenbuckel und schauen nach unten. Deshalb heißt diese Position „Katze“. Das Becken kippt dabei nach oben (zur Decke). Mit dem Senken des Kopfes geht der Blick quasi zum Steißbein, das nach unten zeigt. Durch die gegenläufige Bewegung der Wirbelsäule bei Katze und Kuh ergibt sich eine Wellenbewegung, die die Darmmuskulatur lockert. Wiederholen Sie die Übung mehrmals.

Der Drehsitz

Setzen Sie sich gerade auf einen Stuhl. Beim Einatmen führen Sie beide Hände über die Seiten nach oben. Beim Ausatmen lassen Sie die Arme sinken, drehen den Oberkörper nach rechts, führen die linke Hand an das rechte Knie und die rechte Hand sanft Richtung Stuhllehne. Mit dem Einatmen folgt eine neue Streckung noch oben. Dann in die andere Richtung wiederholen: also beim Ausatmen die Arme senken, den Oberkörper nach links drehen, die rechte Hand an das linke Knie und die linke Hand in Richtung Stuhllehne. Im Drehsitz werden die Bauchorgane massiert und die Verdauung angeregt. Diese Übung kann bei Blähungen helfen. Wiederholen Sie sie mehrmals.

Die Kobra – Bhujangasana

Bei der folgenden Übung aus (https://www.welt.de/sport) liegen Sie flach auf dem Bauch, die Handflächen stellen Sie neben Ihren Schultern auf, die Beine sind lang ausgestreckt und dicht nebeneinander. Mit der nächsten Ausatmung ziehen Sie vorbereitend Ihren Bauchnabel Richtung Wirbelsäule und mit der nächsten Einatmung heben Sie den Kopf behutsam an. Achten Sie darauf, den Kopf nicht in den Nacken zu legen, sondern in Verlängerung der Wirbelsäule zu halten. Die Bewegung ist vielleicht nur minimal, aber Ihre unteren, inneren Bauchorgane werden durch diese Position sanft massiert und stimuliert. Der Darm wird angeregt, was besonders gut gegen Verstopfungen hilft. Wer von den Frauen unter zyklusbedingten Beschwerden leidet, für den ist die Kobra eine wahre Wohltat, da auch die Geschlechtsorgane durch den leichten Druck besser entspannen können.

Apanasana

Eine wirksame Übung gegen Verdauungsstörungen, von der „healthdigest.com“ berichtet, heißt Apanasana. Der Begriff stammt aus dem Sanskrit und wird oft scherzhaft mit „Die Übung, die Winde befreit“ übersetzt. Diese Yoga-Übung ist ganz leicht durchzuführen und damit auch für Anfänger geeignet. Legen Sie sich flach auf den Rücken und ziehen Sie die Knie mit den Händen in Richtung Brust. Währenddessen atmen Sie langsam in einem Atemzug ein. Diese Pose behalten Sie für mindestens fünf Atemzüge bei. So fördern Sie die Entspannung im ganzen Körper, auch im Magen- und Verdauungstrakt.

Balasana

Diese Haltung gleicht einem Embryo im Mutterleib, daher wird sie Stellung des Kindes genannt. Setzen Sie sich auf Ihre Fersen und beugen Sie den Oberkörper nach vorn. Legen Sie die Stirn auf dem Boden ab. Die Arme legen Sie seitlich vom Körper locker nach hinten ab. In dieser Haltung werden die Bauchorgane gut massiert. Balasana hilft, nervöse Verdauungsprobleme zu überwinden. Darüber hinaus ist diese Stellung gut für die Wirbelsäule und trägt zur Entspannung bei.