Husten ist nicht gleich Husten

Werbebeitrag/ Autorin: Anne Klein

Husten ist nicht gleich Husten

Es gibt Situationen, in denen Husten ein Warnsignal für ­ernstere Erkrankungen sein kann. Es ist hilfreich zu wissen, wie sich ein unbedenklicher Husten von einem gefährlichen unterscheidet und wann eine ärztliche Abklärung notwendig ist.
Zunächst: Husten ist ein Reflex, der die Atemwege reinigen soll. Gelangen Staub, Schleim oder Krankheitserreger in den Atemtrakt, sorgt der Hustenstoß dafür, dass diese wieder hinausbefördert werden. Besonders im Rahmen von Erkältungen oder grippalen Infekten tritt Husten häufig auf. Auch wenn dieser hartnäckig sein kann und oft mehrere Wochen braucht, bis er vollständig abklingt, gilt er in der Regel als ungefährlich, solange keine zusätzlichen Warnzeichen auftreten. Typisch für einen harmlosen Erkältungshusten sind Begleitsymptome wie Schnupfen, Halsschmerzen oder leichtes Fieber. Auch der Wechsel von trockenem Reizhusten zu produktivem Husten mit Schleimbildung im Verlauf mehrerer Tage ist typisch und kein Grund zur Sorge.
Gefährlich kann Husten jedoch werden, wenn er ungewöhnlich lang anhält, sehr stark ausgeprägt ist oder von Beschwerden begleitet wird, die auf eine ernste Erkrankung hindeuten.
Hält ein Husten länger als acht Wochen an, sprechen Fachleute von chronischem Husten. Dieser sollte immer medizinisch abgeklärt werden, da er Ausdruck einer unbehandelten Infektion, von Asthma, COPD, einer Refluxerkrankung oder sogar Herzproblemen sein kann. Auch wenn Blut im Auswurf sichtbar ist, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden, da hier eine ernsthafte Lungenerkrankung oder Verletzung der Atemwege vorliegen kann.

Warnsignal

Atemnot stellt ein besonders wichtiges Warnsignal dar. Wenn der Husten dazu führt, dass Betroffene das Gefühl haben, nicht ausreichend Luft zu bekommen, oder wenn sich ein pfeifendes Geräusch beim Atmen ­bemerkbar macht, kann das auf eine Verengung der Atemwege, einen schweren Infekt oder asthmatische Beschwerden hinweisen. Auch hohes Fieber über mehrere Tage, ­starkes Krankheitsgefühl, Brustschmerzen oder ein stark verschlechterter Allgemeinzustand sind Gründe, nicht länger abzuwarten.
Besondere Vorsicht ist bei Babys, Kleinkindern, Schwangeren und älteren Menschen geboten. Bei sehr kleinen Kindern können schon leichte Atemwegsinfekte problematisch sein, da ihre Atemwege eng sind und schneller zuschwellen. Ältere Menschen haben häufiger Vorerkrankungen, die das Risiko für Komplikationen erhöhen. In der Schwangerschaft sollte Husten ebenfalls ärztlich beurteilt werden, wenn er anhält oder sich verschlechtert, um mögliche Belastungen für Mutter und Kind rechtzeitig zu erkennen.
Einige Hustenformen haben spezielle Merkmale, die auf bestimmte Krankheitsbilder hinweisen können. ­Keuchhusten beispielsweise beginnt oft mit einem leichten Husten, der sich im Verlauf zu heftigen Hustenattacken steigert. Asthmatiker berichten hingegen häufig über Husten, der nachts schlimmer wird oder bei Belastung auftritt. Bei COVID-19 ist trockener Husten ein häufiges Symptom, das oft zusammen mit Fieber oder Geruchs- und Geschmacksverlust auftritt. Auch wenn viele Infekte heute gut ­behandelbar sind, sollte die Kombination aus anhaltendem Husten und deutlicher Verschlechterung des Allgemeinbefindens immer ernst genommen werden.

Was kann man selbst tun?

Wie lässt sich ein gewöhnlicher Husten lindern? Viel trinken, ausreichende Raumluftfeuchtigkeit, Inhalationen und das Vermeiden von Reizstoffen wie Zigarettenrauch unterstützen die Genesung. Je nach Art des Hustens können Hustenlöser oder Hustenstiller sinnvoll sein. Diese sollten jedoch gezielt und nicht gleichzeitig eingesetzt werden. Rasche Linderung ist verständlicherweise erwünscht, doch bei unsachgemäßer Anwendung kann die Behandlung eher schaden als nützen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der Umgebung und Lebensgewohnheiten, die einen Husten verstärken oder sogar erst auslösen können. Viele Menschen unterschätzen, wie sehr trockene Heizungsluft im Winter die Schleimhäute reizt und damit Husten begünstigt. Auch Schadstoffe in der Luft, etwa durch intensiven Straßenverkehr oder Industrieabgase, können zu einem sogenannten Reizhusten führen, der nicht durch Infektionen, sondern durch Umweltfaktoren verursacht wird. In solchen Fällen ist es hilfreich, Aufenthalte im Freien an Tagen mit hoher Luftverschmutzung zu reduzieren und die Wohnräume regelmäßig zu lüften, gleichzeitig aber auf ausreichende Luftfeuchtigkeit zu achten. Zudem kann das Vermeiden von Tabakrauch – sowohl aktiv als auch passiv – einen erheblichen Unterschied machen, denn Rauchen ist einer der häufigsten Auslöser für chronischen Husten und langfristige Lungenschäden.