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Haus Rabenhorst O. Lauffs GmbH & Co. KG
Rabenhorststraße 1
53572 Unkel

Werbebeitrag/ Autorin: Anne Klein

Was ist Direktsaft?

Stehen Sie manchmal auch ratlos vor einem Supermarktregal mit Säften? Nicht wegen der Vielfalt der Sorten, sondern wegen der Aufschriften wie „Direktsaft“, „Fruchtsaftgetränk“, „Muttersaft“ oder „Nektar“. Die Deutschen sind Saft-Weltmeister: 31,5 Liter trinkt jeder Deutsche im Jahr – am häufigsten Orangensaft, dicht gefolgt von Apfelsaft. Doch wie wird Saft eigentlich hergestellt? Und was bedeutet eigentlich Direktsaft? Ist Direktsaft das, was „direkt“ aus der Presse rinnt? Gibt es auch „Indirektsaft“? Und falls ja, was ist der Unterschied?
Ob die Bezeichnung Fruchtsaft, Fruchtsaftgetränk oder Fruchtnektar die richtige ist, regelt die Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung der Europäischen Union (FrSaftErfrischGetrV). Denn nicht immer steckt ausschließlich Saft in der Flasche, auch Wasser, Süßungsmittel und sogar Aromen können hinzukommen. Um welche Saftart es sich handelt, ist auf dem Etikett nachzulesen: Nur bei 100 Prozent Fruchtgehalt darf das Getränk Fruchtsaft genannt werden. Früchte mit einem hohen Säuregehalt (zum Beispiel Quitte, Johannisbeere) oder mit viel Fruchtfleisch (Banane, Mango) werden häufig als Fruchtnektar angeboten, ihr Fruchtgehalt liegt zwischen 25 und 50 Prozent. Ein Fruchtsaftgetränk hingegen enthält lediglich 6 bis 30 Prozent Frucht, der Rest sind Wasser, Zucker, Honig oder Ähnliches.

Fruchtsaftverordnung

Der Begriff „Fruchtsaft“ ist der Oberbegriff für Direktsaft und Saft aus Fruchtkonzentrat. Der Begriff „Fruchtsaft“ auf dem Etikett garantiert einen Fruchtgehalt von 100 Prozent. Zudem dürfen weder Zucker noch Konservierungs- oder Farbstoffe zugesetzt sein. Wenn der Hersteller den Saft mit Vitaminen anreichert, dann muss er das kennzeichnen. Nur in Bio-Fruchtsäften sind keine Vitaminzusätze erlaubt. Fruchtsäfte sind also frisch gepresste Säfte. Entscheidend für den Geschmack des Saftes ist die Qualität der Frucht. Fruchtsäfte sind deshalb so gesund, weil sie dieselbe Anzahl an hochwertigen Inhaltsstoffen wie die jeweiligen Früchte besitzen – nur in flüssiger Form. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ordnet Fruchtsäfte deshalb nicht den Getränken, sondern den pflanzlichen Lebensmitteln zu.

Direktsaft

Ein Direktsaft ist ein Fruchtsaft, der nach dem Pressen der Früchte weder konzentriert noch anschließend rückverdünnt wurde. Ohne den Umweg über die Konzentration (also „direkt“) wird der Saft gefiltert, dann schonend pasteurisiert und abgefüllt. Außerdem dürfen Hersteller „rearomatisieren“, also natürliches Aroma zusetzen – ohne das auf dem Etikett angeben zu müssen. Weil Transport und Lagerung höhere Kosten verursachen, kostet Direktsaft in der Regel mehr als Fruchtsaft aus Konzentrat. Viele schätzen allerdings das Mehr an Natürlichkeit und sind auch bereit, mehr dafür zu zahlen. Während der Hinweis „Hergestellt aus Konzentrat“ gemäß der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung vorgeschrieben ist, ist der Aufdruck „Direktsaft“ freiwillig, wird aber von den Herstellern gerne als zusätzliches Verkaufsargument genutzt. Bei der Herstellung von Direktsäften ist es wichtig, ohne Konzentrate auszukommen. Dadurch bleibt die natürliche Struktur des direkt gepressten Saftes erhalten, ebenso die meisten seiner Vitamine und Vitalstoffe.

Vom Konzentrat zum Saft

Die häufigste Herstellungsart von Orangensäften zum Beispiel ist das Konzen-trat, erklärt der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF). Weil es zu aufwändig und teuer wäre, etwa frisch gepressten Fruchtsaft aus Brasilien nach Übersee zu verschiffen, wird die gewonnene Flüssigkeit bis auf ein Sechstel ihres ursprünglichen Volumens eingedickt. Gleichzeitig werden die natürlichen Aromen entzogen. Das Konzentrat kann nun bei minus 15 Grad bequem gelagert und verschifft werden und steht flexibel zur Verfügung.
Beim Hersteller wird das entzogene Wasser in Form von speziell aufbereitetem Leitungswasser wieder zugesetzt – ebenso wie die zuvor entzogenen Aromen. Vor dem Abfüllen wird der Saft noch pasteurisiert, also kurz auf 80 bis 85 Grad Celsius erhitzt, um Keime und Bakterien abzutöten und den Saft so haltbar zu machen.
Fruchtnektar enthält nur zwischen 25 und 50 Prozent Frucht. Der Rest ist eine Mischung aus Wasser, Zucker und manchmal auch Honig. Aber einige Obstsorten wie Banane, Schwarze Johannisbeere, Sauerkirsche oder Rhabarber wären als Direktsaft zu dickflüssig oder zu sauer. Daher werden sie eher in Nektarform oder als Schorle angeboten. Nektar kann Milchsäure, Zitronensäure und Ascorbinsäure enthalten, was auf dem Etikett angegeben werden muss. Farb- und Konservierungsstoffe sind weder im Saft noch im Nektar erlaubt.