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Zeckenalarm

Aktiv werden Zecken zwar ab einer Temperatur von sieben Grad Celsius, aber in einem milden Winter ist das kein Problem für sie. Zecken sind ein bis zwei Millimeter große, blutsaugende Parasiten, die sich vom Blut ihrer Wirte ernähren und Krankheiten wie Borreliose, Frühsommer-Meningo-Encephalitis (FSME) oder Ehrlichiose übertragen können. Normalerweise sind Zecken ungefährlich, es sei denn, sie sind mit den oben genannten Krankheitserregern infiziert, die sie in der Folge auf den Menschen übertragen. Um auf einen Wirt zu kommen, braucht die Zecke Körperkontakt. Dafür reichen Bruchteile von Sekunden aus.

Ihr besonderes Sinnesorgan, das Haller´sche Organ, hilft ihnen dabei, einen geeigneten Wirt zu finden, da dieses Organ auf thermische und chemische Reize (CO2 und Milchsäure) des Wirts reagiert. Zum Beispiel ist Milchsäure Bestandteil des menschlichen Schweißes, so verwundert es nicht, dass sich Zecken neben Mäusen, Igeln, Vögeln, Rotwild und Rehen auch Menschen als Opfer aussuchen.

Raffinierter Überfall

Am ehesten lauern Zecken in hohem Gras und kleinen Gebüschen, wie man sie häufig an Wald- und Wegrändern, Bachufern und Waldlichtungen findet. Wenn die Zecke in Lauerstellung ist, streckt sie das Haller´sche Organ vor, um Reize besser empfangen zu können. Wenn eine „geeignete Mahlzeit“ vorbeikommt, hängt sie sich an alles, was das Blatt oder den Grashalm, auf dem sie sitzt, streift. Dass Zecken vom Baum fallen, wie die weit verbreitete Meinung ist, stimmt daher nicht. Zecken bevorzugen Körperstellen, die besonders warm sind und dünne Haut haben, wie die Kniekehlen, unter den Armen, die Leistengegend oder der Haaransatz. Der Stich der Zecke ist nicht spürbar, da sie in ihrem Speichel betäubende Substanzen enthält, diese verhindern außerdem die Blutgerinnung, was es den Zecken ermöglicht, sich tagelang vollzusaugen. Wenn die Zecke nicht entdeckt wird, ernährt sie sich bis zu zehn Tagen mit dem Blut des Wirtes.

Zecken schnell entfernen

In der Regel spürt man also den Stich nicht. Allerdings kann er sich entzünden und einen roten, scharf umrandeten Fleck bilden – höchste Zeit, um einen Arzt aufzusuchen, denn eine Entzündung kann auf eine Borreliose hindeuten. Je früher die Zecke entdeckt wird, desto besser. Zum Entfernen der Zecke eignet sich ein spitzes Werkzeug wie eine Zeckenzange aus Edelstahl oder Kunststoff, oft noch mit einer Lupe versehen, oder eine Zeckenpinzette. Damit packt man das Tier knapp über der Einstichstelle und zieht es leicht rüttelnd nach hinten heraus. Auf keinen Fall darf die Zecke gequetscht werden, da sie im Todeskampf ihren Darminhalt, dem Sitz der Borrelien-Erreger, in die Haut entleert. Am Ende ist es wichtig, dass die Zecke vollständig entfernt wird. Mit Zeckenkarten geht das nicht so gut, weil man mit einer Karte weder in einen Bauchnabel gelangt, noch bei Tieren mit langem Fell damit umgehen kann. Alte Hausmittel, wie Öl oder Klebstoff auf die Zecke träufeln, dürfen nicht verwendet werden. Die entfernte Zecke sollte nicht weggeworfen werden, sondern in Alkohol oder trocken aufbewahrt werden, da man in einem mikrobiologischen Labor feststellen kann, ob die Zecke mit Borreliose-Erregern infiziert ist oder nicht.

FSME und Lyme-Borreliose

FSME ist eine von Viren verursachte Infektionserkrankung. Aber nicht jeder Stich einer infizierten Zecke führt beim Menschen zu einer FSME-Erkrankung. Wird jemand infiziert, verläuft dies meist, bis zu 70 Prozent, unbemerkt und harmlos ab. Bei weniger Glücklichen treten grippeähnliche Symptome auf: Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen. Sollten die Anzeichen nach kurzer Zeit stärker auftreten, deutet dies auf eine akute Infektion mit FSME hin. Die Krankheit soll nicht verharmlos werden, denn bei schweren FSME-Fällen können neurologische Schäden bleiben. Aus diesem Grund wird die Schutzimpfung in Risikogebieten empfohlen.

Die andere Erkrankung, die Zecken übertragen können, ist die Borreliose. Das Immunsystem des Menschen besiegt die Borrelien meist früher oder später. Etwa 20 Prozent der Borrelien-Infektionen entwickeln sich zu Erkrankungen, deren Symptomatik und Schweregrad höchst unterschiedlich ist. Eine Borreliose hat folgende Anzeichen: Typische Wanderröte (kreisförmige, großflächige Rötungen), grippeähnliche Symptome, Fieber, Kopfschmerzen und bleibende Müdigkeit, wechselnde Schmerzen und Entzündungen in Armen, Beinen oder Gelenken. Es überwiegen leichte bis mittlere Beschwerden, die jedoch bei chronischem Verlauf die Lebensqualität erheblich mindern können. Wer nach einer Infektion eine frühzeitige Borreliose-Diagnose bekommt, ist in aller Regel schon auf der sicheren Seite, denn eine ausreichende antibiotische Behandlung verspricht eine hohe Heilungsquote. Leider gibt es im Gegensatz zu FSME für Borreliose keinen Impfschutz.