Die Mittelmeerdiät
Autorin Anne Klein
Die Mittelmeerdiät
Unter Experten gilt sie als eine der besten Ernährungsmethoden der Welt: die Mittelmeer-Diät. Auf dem Teller landen dabei viel frisches Gemüse, Salat, Nüsse, Fisch und Olivenöl. Verzichten sollten Sie dagegen auf zu viel rotes Fleisch und fetthaltige Milchprodukte. Die Ernährungsmethode hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern kann Krankheiten wie Krebs und Alzheimer vorbeugen. Mit wenigen einfachen Tipps lässt sich das mediterrane Ernährungskonzept ganz leicht in den Alltag integrieren: Für die Mittelmeer-Diät wird eine bunte Mischung aus gesunden Lebensmitteln empfohlen, die häufig als Pyramide dargestellt wird. Dazu gehören: Täglich mindestens vier Esslöffel Olivenöl, drei Mal pro Woche mindestens eine Handvoll Nüsse und Mandeln, drei Mal täglich frisches Obst, zwei Mal täglich Gemüse, mehrmals in der Woche Hülsenfrüchte. Abgerundet werden die Gerichte mit Zwiebeln, Knoblauch und Gewürzen. Ballaststoffreiche Vollkornprodukte wie Vollkornnudeln, Vollkornreis und Kartoffeln können als Beilagen in den Speiseplan integriert werden. Wer sich jahrelang nach diesen Prinzipien ernährt, kann nachweislich das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt senken.
Tomaten, Paprika, Zucchini
Ein wichtiger Bestandteil vor allem der spanischen Küche sind Tomaten. Sie stecken zum Beispiel in der traditionellen kalten Tomatensuppe Gazpacho aus Andalusien und enthalten viel Lycopin. Der sekundäre Pflanzenstoff schützt vor Arterienverkalkung und reduziert das Schlaganfall-Risiko. Auch Paprika gehört in eine Gazpacho. Er liefert neben Vitaminen vor allem Magnesium und Zink. Magnesium ist wichtig für die Muskeln. Zink wird unter anderem für die Wundheilung benötigt. Die vor allem in der italienischen Küche gern verwendeten Zucchini gelten als ideale Schlankmacher: Kürbispflanzen liefern viel Volumen, enthalten aber kaum Kalorien, fast kein Fett und nur sehr wenig Kohlenhydrate. Besser als die meist verwendeten grünen Zucchini sind übrigens die alten italienischen Sorten, die rund oder gelb und wesentlich intensiver im Geschmack sind.
Bei der Mittelmeer-Diät steht Olivenöl löffelweise im Ernährungsplan. Das ist lecker und sehr gesund. Olivenöl verbessert die Gefäßfunktion, das schützt vor Herzerkrankungen. Experten wissen, dass andere Parameter wie Blutdruck, die Fettwerte und auch der Body Mass Index, das Gewicht sich eher positiv dadurch entwickeln. Nicht zu vergessen die antiinflammatorischen, also antientzündlichen Fähigkeiten des Olivenöls. Im Olivenöl steckt zum Beispiel Oleuropein, aber auch andere sekundäre Pflanzenstoffe. Sie schützen nachweislich vor Herzrhythmusstörungen, erweitern die Blutgefäße und können sogar hohen Blutdruck senken. Olivenöl besteht zu 70 Prozent aus einfach ungesättigten Fettsäuren. Auch sie sorgen dafür, dass die Gefäße gesund und elastisch bleiben. Diese Fettsäuren stecken auch in Mandeln und Haselnüssen. Natives, also kaltgepresstes Olivenöl ist das gesündeste und zeichnet sich durch den typischen, fruchtig-herben Geschmack aus. Allerdings sollte man es nicht über 180 Grad erhitzen, weil die Hitze die Strukturen im Öl in gesundheitsschädigende Transfettsäuren umwandeln kann. Eine besondere Rolle spielen darüber hinaus Omega-3-Fettsäuren, die etwa in Fisch und Walnüssen vorkommen. Auch sie schützen das Herz und die Gefäße.
Käse liefert Eiweiß und Kalzium
Die Mittelmeerküche bietet eine reichhaltige Auswahl an Käsesorten. Vor allem Schafskäse wie der griechische Feta und der spanische Manchego oder Ziegenkäse sind gesunde Lieferanten von Eiweiß und Kalzium, sie sind wichtig für Muskeln und Knochen. Salz zählt zu den wichtigsten Mineralstoffen überhaupt. Allerdings kann eine zu salzreiche Ernährung Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Störungen fördern. Besonders Fertigprodukte enthalten häufig zu viel Salz. Um zu verhindern, dass das Essen langweilig schmeckt, greifen Sie beim Kochen zu gesunden Alternativen: Verfeinern Sie Gerichte mit intensiv schmeckenden Kräutern wie Basilikum, Petersilie, Koriander oder Bärlauch. Auch Zwiebeln und Knoblauch geben zusätzlichen Geschmack und sind obendrein gesund. Wenn der Heißhunger kommt, ist die Versuchung groß, zu einer Tafel Schokolade zu greifen und mit den guten Vorsätzen zu brechen. Stellen Sie sich statt Süßigkeiten oder anderen ungesunden Snacks lieber eine Portion Nüsse bereit. Gerade für Menschen, die unter Herzproblemen leiden oder für die ein hohes Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles besteht, bietet es sich an, sich dauerhaft mediterran zu ernähren. Der Begriff Mittelmeer-Diät kann dabei irreführend sein. Denn es geht nicht um eine kurzfristige Umstellung, beispielsweise um schnell abzunehmen, sondern um eine dauerhafte Veränderung der Ernährung zu Gunsten der eigenen Gesundheit.