Hyperthermie – praktisch

Von |2021-03-29T14:58:16+02:00März 30th, 2021|

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Hyperthermie – praktisch

Das Immunsystem arbeitet besser in einem gegenüber dem Normalzustand erhöhten Temperaturniveau, die Methode der Hyperthermie basiert auf dem Prinzip: mit Fieber gegen den Krebs. Wenn Ihr Arzt Ihnen empfohlen hat, die regionale Hyperthermie anzuwenden, so ist dies eine ergänzende komplementäre Maßnahme im Rahmen der verabreichten Therapiekombinationen. Hyperthermie kann die Wirkung einer Strahlentherapie verbessern, sie kann die Verträglichkeit und den Effekt vieler Chemotherapien günstiger gestalten.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Eine regionale Hyperthermie-Sitzung dauert etwa eine Stunde. Meist finden mehrere aufeinander folgende Sitzungen, in der Akutphase sind das zwei bis drei Sitzungen in der Woche, in der Krebsnachsorge seltener, statt. Bei einem erfolgreichen Ansprechen des Tumors, in welcher Therapie-Kombination auch immer (OP, Chemo, Bestrahlung), kann man es rechtfertigen, dass die Hyperthermie auch im Nachhinein noch einmal im Jahr oder im halben Jahr in Kombination mit anderen immunstimulierenden Therapien angewendet wird.

Die gute Nachricht ist: Hyperthermie tut nicht weh, wenn alles richtig läuft. Am besten ist es, wenn Sie vor der Behandlung noch ein Glas Wasser trinken. Sie werden gebeten, alle metallischen Gegenstände im zu behandelndem Gebiet abzulegen. Im Bereich des Unterleibs muss also der Gürtel mit der Metallschließe und die Kleidung entfernt werden. Sie werden auf einem Bett bequem positioniert. Auf der unteren Seite liegen Sie dann auf einem wassergefüllten Gebilde, unter dem sich die untere Elektrode befindet. Keine Sorge, Sie können keine elektrischen Teile direkt berühren. Die untere Elektrode ist ganz am Anfang meist etwas nach oben gewölbt, das ist jedoch nur in der ersten Minute so, dann wird Ihr Körpergewicht das Wasser langsam eindrücken und Sie werden auch hier bequem liegen. Zunächst fühlt sich das kalt an, das ist so gewollt, denn die meisten Thermorezeptoren befinden sich unter der Haut, und wenn diese gekühlt werden, kann man das Gewebe tiefer im Körper erwärmen, ohne dass Sie es als schmerzhaft empfinden würden. Von oben wird ein Arm mit einer analogen Elektrode zugeführt, unter der sich ebenfalls ein Wasserkissen befindet. Dieses muss gut am Körper anliegen.

Die eigentliche Behandlung

Sie befinden sich nun zwischen der oberen und unteren Elektrode. Ihr Körper ist jetzt ein sogenanntes Dielektrikum, das zwischen zwei Spannungspolen liegt, die 13 Millionen Mal in der Sekunde Plus und Minus wechseln. Das bringt die Wassermoleküle in Ihrem Körper, die im Behandlungsgebiet liegen, in Rotation und führt zu einer Temperaturerhöhung.

Sie erhalten zur Sicherheit einen Patientenschalter, mit dem Sie Ihr Okay geben oder auch, wenn Sie die Behandlung zu unterbrechen wünschen. Im Allgemeinen ist eine regionale Hyperthermie-Behandlung etwas Angenehmes. Viele Patienten schlafen während der Behandlung ein. Richtig angewendet ist die regionale Hyperthermie eines der Therapieverfahren, die kaum Nebenwirkungen haben. Es kann vorkommen, dass man nach der Sitzung etwas müde und langsam in den Reaktionen ist, vielleicht auch etwas schwindelig. All das ist üblicherweise nach zwei Stunden verschwunden. Kontraindikationen für die regionale Hyperthermie sind etwa ein Herzschrittmacher im Behandlungsgebiet.

Wer trägt die Kosten?

Eine generelle Kostenübernahmepflicht für komplementäre Therapien gibt es bisher nicht. Und das, obwohl für mehrere Tumore bereits in Studien nachgewiesen wurde, dass Chemo- und Strahlentherapien erfolgreicher sind, wenn sie mit der Hyperthermie kombiniert werden. Erfolgt diese im Rahmen einer stationären Klinikbehandlung, sind die Kosten in der stationären Therapie enthalten und werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bei der ambulanten Therapie hingegen besteht momentan noch kein Anspruch auf Kostenübernahme. 2005 kam das Bundesverfassungsgericht zu einem Urteil, das komplementäre Behandlungen wie die Lokale Hyperthermie begünstigt. Demnach haben Sie immer dann einen Anspruch, „wenn eine lebensbedrohliche Krankheit behandelt wird, für die keine allgemein anerkannten Therapiemöglichkeiten mehr bestehen, und es mindestens eine geringe Aussicht auf eine spürbar positive Einwirkung hinsichtlich des Krankheitsverlaufs gibt“.

Dieses Urteil ist jedoch nicht erzwingbar, lässt aber hoffen. Einzelfallentscheidungen basieren oft auf Kulanz. Wir empfehlen, sich bei Ihrer Krankenkasse persönlich vor Beginn der Therapie mit einem individuellen Behandlungsplan (Behandlungsumfang und Kosten) vorzustellen. In der Regel umfasst eine Behandlungsserie der Lokalen Hyperthermie ca. 10 bis 15 einstündige Sitzungen innerhalb von 8 Wochen.
Für privatversicherte Patienten werden die Kosten für die Lokale Hyperthermie in Verbindung mit Chemotherapie gemäß der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) nach Ziffer 5854 übernommen, es empfiehlt sich auch hier, vor der Therapie die Kostenübernahme zu vereinbaren.

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Multiresistente Erreger

Von |2021-03-29T14:54:41+02:00März 30th, 2021|

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Multiresistente Erreger

Ein Problem mit enormer Sprengkraft und eines, dass immer noch nicht im Bewusstsein von vielen angekommen ist; schauen wir also auf die Fakten: Einige Bakterien sind gefährliche Feinde. Lange Zeit schien es, als habe die Menschheit ein Wundermittel dagegen gefunden: Antibiotika. Ihretwegen überlebten Menschen Blutvergiftungen oder Lungenentzündungen. Doch die Mittel verlieren an Kraft. Immer mehr Krankenhauskeime werden unempfindlich. Von 400.000 Menschen, die sich jedes Jahr mit Krankenhauskeimen infizieren, sterben nach offiziellen Zahlen bis zu 15.000. Neue Recherchen zeigen: Es sind viel mehr. Warum ist das so? Um dies zu beantworten, müssen wir darauf schauen, was die Entwicklung zu Multiresistenzen unterstützt.

Tierisch resistent

Jährlich verkaufen Pharmafirmen 742 Tonnen Antibiotika in den Tiermarkt für Nutz- und Haustiere. In Deutschland wurden 2011 über 1.700 t Antibiotika an Tiere verabreicht. Das ist die dreifache Menge wie in der Humanmedizin. In den Jahren darauf ging die reine Menge auf fast 1.250 t zurück. Doch zugleich stieg der Einsatz von besonders wirksamen Reserveantibiotika in der Tierhaltung deutlich an. Diese sollten eigentlich für die Behandlung bestimmter Krankheiten bei Menschen vorbehalten sein. Und dies ist kein spezifisches Problem in Deutschland, im Gegenteil, die weltweite Entwicklung macht großen Grund zur Sorge. So werden in den USA werden ca. 80 % aller Antibiotika an Tiere vergeben und nur 20 % an Menschen.

Schlechte neue Zukunft?

Was, wenn die Entwicklung so weiter geht? Verläuft dann eine Mandelentzündung im Jahr 2050 etwa so? Der Hals wird dick, Schlucken ist schmerzhaft. Der Patient sucht einen Arzt auf. So weit, so normal. Was dann passiert, ist jedoch neu: Der Arzt sagt, er könne nur entzündungshemmende Schmerzmittel geben, denn auf die Antibiotika reagieren die Erreger nicht mehr. Sie seien wirkungslos geworden. Wie es dem Patienten dann ergehen wird, kann niemand vorhersagen. Im besten Fall klingt die Entzündung nach einigen Tagen ab. Es kann aber auch zu einem Abszess kommen, der auf Ohr und Mundhöhle ausstrahlt. Im schlimmsten Fall gerät der Erreger in die Blutbahn und löst eine Blutvergiftung aus. Die würde eigentlich auch mit Antibiotika geheilt werden.

Nur: Die wirken ja nicht mehr. Was sich liest wie ein düsterer Science-Fiction-Roman, könnte laut dem britischen Ökonomen Jim O‘Neil tatsächlich in rund 30 Jahren Realität werden. Dann, so rechnete er für die Vereinten Nationen aus, müsste man mit bis zu zehn Millionen Toten pro Jahr weltweit durch Antibiotika-Resistenz rechnen. Damit wäre sie Todesursache Nummer eins. Nur: Welche Möglichkeiten bleiben noch?

Die Alternativen

Als Ausweichlösung zu Antibiotika sind Antiseptika geeignet. Hier stechen insbesondere neue Natriumhypochlorite-Produkte hervor. Sie wirken in der Regel gegen alle relevanten Keime, nicht nur gegen Bakterien, auch MRSA und alle multiresistente Keime, sondern auch gegen Viren, Sporen und Pilze. Das Besondere ist die Wirkweise. Anders als Antibiotika wirken diese Produkte nicht systemisch, also über den gesamten Körper, sondern nur regional, beispielsweise in der Nase und in der Nasennebenhöhle. Sie sind völlig frei von Chemie, Alkohol oder Medikamenten und wirken durch eine elektrolytische Aufladung, die einen osmotischen Druck auf die Keime ausübt und sie zerstört. Das Besondere daran ist, dass Keime dagegen keine Resistenzen entwickeln können. Sie sind in der Regel völlig nebenwirkungsfrei und sind auch teilweise für Schwangere und Kinder geeignet. Der herausragende Vorteil ist eine Reduktion von allen relevanten Keimen, ohne das Mikrobiom im Darm zu tangieren – dieses wird bei einer Antibiotika-Therapie in der Regel völlig zerstört und muss erneut aufgebaut werden.

Diese Antiseptika wirken nicht nur keimreduzierend, sondern auch mineralisch reinigend, so dass Schleime und Sekrete in der Regel entsorgt werden können. Dr. med. Horst Luckhaupt, Deutschlands bekanntester HNO-Infektiologe und Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft dazu: „Als jemand, der sich mittlerweile Jahrzehnte mit bakteriellen Infektionen im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich beschäftigt, darf ich sagen, dass wir Ärzte immer hocherfreut sind, wenn wir ein hochwirksames Nicht-Antibiotikum zur Verfügung gestellt bekommen. Die Natriumhypochlorit- Produkte zählen ja zu den Antiseptika, also Substanzen, die gegen Bakterien, Viren und Pilze hochwirksam sind. Und hier habe in den vergangenen drei Jahren erstaunliche Erfolge in der Behandlung von Patientinnen und Patienten chronisch rezidivierenden Erkrankungen im Ohr- und Nasennebenhöhlenbereich sehen können.“

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Heuschnupfen

Von |2021-03-29T14:51:43+02:00März 30th, 2021|

Heuschnupfen

Deutschland, ein Tränenland. Fast jeder Fünfte leidet unter einer Allergie gegen Blütenstaub. Kann man den Sommer so genießen? Mehr als schwierig. Zudem ist es 15 % der Leidenden unangenehm, mit von Allergie geröteten Nasen und tränenden Augen in der Öffentlichkeit zu sein. Aber warum eigentlich Nase und Augen?

Histamin

Der Grund, warum insbesondere Nase und Augen bei Heuschnupfen betroffen sind, lässt sich durch die hohe Anzahl an Mastzellen in der Nasenschleim- und Bindehaut erklären. Mastzellen schütten bei Kontakt mit Allergenen Histamin aus, was zum Anschwellen der Nasenschleimhaut und vermehrter Sekretbildung führt. Auch Niesattacken und Juckreiz werden durch den Botenstoff ausgelöst. Damit sich der Heuschnupfen nicht in die unteren Atemwege ausbreitet, gilt es, möglichst schnell und konsequent zu handeln. Der sogenannte „Etagenwechsel“ kommt bei 30 bis 49 Prozent aller Betroffenen vor: Die allergischen Beschwerden verschlimmern sich, gehen auf die Bronchien, und es kommt zum allergischen Asthma bronchiale. „Betroffene wünschen sich eine schnelle Linderung ihrer Beschwerden, doch sollten sie auch über eine langfristige Behandlung nachdenken“, so Dr. Richard Klämbt, Präsident der Apothekerkammer Bremen.

Was ist eine Allergie?

Dr. Volker Melichar, Sprecher des Allergiezentrums Erlangen und Oberarzt im Universitätsklinikum Erlangen, erklärt: „Der Begriff ‚Heuschnupfen‘ stammt aus dem 19. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde erstmals beobachtet, dass Menschen beim Kontakt mit Gras oder Heu schnupfenartige Reaktionen zeigten. Eigentlich handelt es sich bei Heuschnupfen aber um eine Allergie gegen Pollenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide oder Kräuter. Eine Allergie ist eine Fehlsteuerung des Immunsystems, durch die der Körper gegen bestimmte Stoffe Antikörper produziert. Eine besonders gesunde, ausgewogene Ernährung ist empfehlenswert, kann einen Heuschnupfen aber nicht verhindern. Andersherum kommt es bei Personen mit Heuschnupfen oft vor, dass sich Kreuzallergien gegen bestimmte Lebensmittel entwickeln. Birkenpollen-Allergiker leiden zum Beispiel häufig unter einer Unverträglichkeit von Stein- und Kernobst, das ein Kribbeln und Brennen im Mundraum verursachen kann.“

Therapie

Bei allergischen Beschwerden sind Loratadin und Cetirizin Mittel der ersten Wahl. Sie sind wirksam, gut verträglich und machen kaum müde – allerdings ist bei Cetirizin ein sedierender Effekt nicht vollkommen auszuschließen, sodass Vorsicht beim Autofahren geboten ist. Gute und schnelle Hilfe versprechen auch Antihistaminika in Form von applizierbaren Präparaten: Nasenspray und Augentropfen. Innerhalb einer Viertelstunde setzt die Wirkung mit einem H1-Antihistaminikum ein. Arzneistoffe wie Azelastin und Levocabastin werden lokal als Augentropfen oder Nasenspray eingesetzt und halten zudem bis zu zwölf Stunden vor. Dabei ist der Wirkeintritt von Azelastin gegenüber Levocabastin deutlich kürzer – nach nur wenigen Minuten setzt die Wirkung ein. Demgegenüber benötigt Levocabastin etwa eine halbe Stunde. Und: Der Wirkstoff Azelastin stabilisiert die Mastzellen und hemmt damit die Ausschüttung von Histamin und anderen Mediatoren. Diese Wirkstoffe gelten allgemein als nebenwirkungsarm und werden mit abschwellenden sowie entzündungshemmenden Wirkungen in Verbindung gebracht. Dennoch sollten Sie in jedem Fall einen Arzt konsultieren, denn Levocabastin etwa wirkt sich ab einer bestimmten Dosierung bei einer Niereninsuffizienz negativ aus. Wer schon frühzeitig vorbeugen möchte, ist mit den Wirkstoffen Cromoglicinsäure und Nedocromil gut beraten. Die Mittel wirken in der Regel allerdings nicht sofort, sondern erst nach etwa zwei bis drei Wochen. Die Anwendung muss regelmäßig mehrmals am Tag erfolgen.

Pollenalarm

Wie aber kommt man nun um die Auswirkungen von Heuschnupfen herum? Schwierig. Besonders starker Pollenflug findet in den frühen Morgenstunden, bei trockenem und windigem Wetter statt. Wenn Sie wissen, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren, dann informieren Sie sich mit einem Pollenflugkalender, wann »Ihre« Pollenzeit ist. Ist noch nicht bekannt, worauf man allergisch ist, lässt sich auch umgekehrt über den Pollenflugkalender herausfinden, welche Pollen als Allergieauslöser infrage kommen. Und nicht nur für Cabrio-Fahrer eine wichtige und richtige Investition – die richtige Sonnenbrille. Besonders Brillen mit zusätzlichem seitlichen Schutz hindern Pollen daran, in die Augen zu gelangen. Besonders praktisch hierbei ist der Aspekt, dass sportliche Sonnenbrillen aktuell im Trend liegen. Diese gibt es in zig Ausführungen und viele von ihnen umfassen das Sichtfeld vollständig. Darüber hinaus sollten Sie als Betroffener vor dem Schlafen duschen und die Haare waschen. Auf diese Weise atmen Sie nachts weniger Pollen ein. Und auch regelmäßig Staubwischen und -saugen hilft dabei, die eigenen vier Wände pollenfrei zu halten. Schließlich noch der Weg zur Hyposensibilisierung; wer das gesamte Jahr über an Heuschnupfen leidet, sollte sich bei seinem Arzt darüber informieren, welche Möglichkeiten es gibt, die Symptome über einen solchen Weg zu verringern.

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